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Wissenschaft
Wesentliche Erkenntnisse ueber die biochemischen Prozesse bei der Alzheimer-Krankheit gehen auf das Konto von Dr. Gerald Muench, der an der Universitaet Wuerzburg am Lehrstuhl fuer Physiologische Chemie I taetig ist.
Mit 800.000 Patienten in Deutschland ist Alzheimer eine der wichtigsten Alterskrankheiten. Ihre biochemischen Grundlagen sind vielschichtig. Dr. Muench hat gezeigt, dass an Proteine gebundene Zucker, die sogenannten "Advanced Glycation Endproducts" (AGEs), verstaerkt im Gehirn von Alzheimer-Patienten abgelagert werden und sich untereinander vernetzen.
Weil er die Rolle geklaert hat, die diese verzuckerten Proteine bei der Entstehung der Alzheimer-Krankheit spielen, wurde Dr. Muench am Mittwoch, 12. November, mit dem "Preis fuer Hirnforschung in der Geriatrie" der Universitaet Witten-Herdecke ausgezeichnet. Dieser wird jaehrlich verliehen und ist mit 10.000 Mark dotiert.
Preiswuerdig ist Dr. Muenchs Entdeckung vor allem auch dann, wenn man die Konsequenzen betrachtet, die sich aus ihr ergeben: Der 36jaehrige Chemiker hat in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Peter Riederer von der Psychiatrischen Klinik der Universitaet Wuerzburg gezeigt, dass die Vernetzung der AGEs im Gehirn durch eine neue Substanzklasse, die "AGE-Inhibitoren", verhindert werden kann.
Als besonders interessant wertet es der Wuerzburger Forscher, dass AGEs Signalkaskaden in der Zelle aktivieren, die am Fortschreiten der Krankheit beteiligt sind: Sie aktivieren die Immunzellen des Gehirns, die daraufhin Botenstoffe und freie Radikale ausschuetten - das schaedigt die umliegenden Nervenzellen. In diese Signalwege koennen auch Antioxidantien positiv eingreifen. Diese seien, sagt Dr. Muench, zusaetzlich zu den AGE-Inhibitoren neue, vielversprechende Therapeutika fuer die Alzheimer-Krankheit.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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