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30.11.2007 09:48

Europäischer Forschungspreis für Prof. Kalender

Ute Missel Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle)
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Die Europäische Wissenschaftsstiftung (European Science Foundation, ESF) verleiht den diesjährigen Europäischen Latsis-Preis an Prof. Dr. Willi A. Kalender, Ph.D., Inhaber des Lehrstuhls für Medizinische Physik an der Universität Erlangen-Nürnberg. Professor Kalender erhält den Latsis-Preis 2007 in Anerkennung seiner herausragenden Forschungsbeiträge auf dem Gebiet der medizinischen Bildgebung. Der jährlich verliehene Preis, dotiert mit 100.000 Schweizer Franken (65.000 Euro), wird von der Latsis-Foundation finanziert und von der ESF an eine Person oder Gruppe verliehen, die nach Meinung der Jury den größten Beitrag in einem spezifischen Gebiet der europäischen Forschung geleistet hat. Das für das Jahr 2007 gewählte Gebiet ist "Medizinische Bildgebung".

    Zu Professor Kalenders herausragenden Leistungen gehört unter anderem die Entwicklung der Spiral-Computertomographie, die die radiologische Diagnostik revolutionierte und bis heute Standards in der medizinischen Bildgebung setzt. Beim Spiral-CT werden zweidimensionale Schicht-Aufnahmen des Körpers zu einer möglichst exakten räumlichen Abbildung zusammengesetzt. Das Spiralverfahren ist schneller als herkömmliche Computertomographien, reduziert Störfaktoren wie die Atembewegungen des Patienten auf ein Mindestmaß und erlaubt eine schonende Untersuchung des gesamten Körpers in wenigen Sekunden. Dank der exakten Diagnose sind weitere Untersuchungen oft unnötig. Die Spiral-CT-Technologie ist heute aus der klinischen Praxis kaum mehr wegzudenken und ein exzellentes Beispiel für den erfolgreichen Transfer von Ergebnissen wissenschaftlicher Grundlagenforschung in die Praxis. Die Jury des Latsis-Preises würdigte außerdem die Beiträge Willi A. Kalenders zur Verringerung der Strahlendosis für Patienten bei der Computertomographie und die Entwicklung von quantitativen Messverfahren.

    Die Verleihung des Latsis-Preises fand am 29. November in Straßburg statt. Professor Kalender musste sich bei der Zeremonie im Rahmen der ESF Science Policy Conference durch seine Frau vertreten lassen, da er sich schon verpflichtet hatte, mehrere Vorträge auf der mit etwa 70.000 Teilnehmern weltgrößten Medizintagung in Chicago zu halten. Die Dankesrede des Erlanger Forschers wurde per Videokonferenz aus Chicago nach Straßburg in die Verleihungszeremonie übertragen. "Die ESF akzeptierte diese Lösung gelassen und gern als einen weiteren Hinweis, dass offensichtlich der richtige Kandidat für den Preis gewählt wurde", sagte Professor Kalender.

    Der Preisträger
    Willi A. Kalender, geboren 1949 in Thorr (Bergheim), studierte Mathematik und Physik in Bonn und Medizinische Physik an der Universität von Wisconsin (USA), wo er 1979 auch promovierte. 1988 folgte die Habilitation an der Universität Tübingen. Von 1976 bis 1995 war Willi A. Kalender auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung bei der Siemens AG in Erlangen tätig, zunächst im Grundlagenlabor, später im Unternehmensbereich Medizintechnik, wo er ab 1988 die Abteilung Medizinische Physik leitete. Seit 1991 lehrte Kalender außerdem als Associate Professor an der Universität von Wisconsin sowie 1993 bis 1995 als Privatdozent an der TU München. Seit 1995 leitet er den damals neu eingerichteten Lehrstuhl für Medizinische Physik an der Universität Erlangen-Nürnberg.

    Professor Kalender ist Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler Vereinigungen, Gremien und Komitees und wurde als Wissenschaftler mit hohen internationalen Auszeichnungen geehrt. Als ersten Nicht-Amerikaner wählten ihn die Mitglieder in das "Board of Directors" der Amerikanischen Gesellschaft für Medizinische Physik.

    Der Erlanger Forscher hält 15 Patente und hat über 700 wissenschaftliche Veröffentlichungen publiziert. Im Mittelpunkt seines Engagement stehen die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Medizin, Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie der Technologietransfer zwischen der Wissenschaft und der Wirtschaft. Aus seinem Lehrstuhl für Medizinische Physik sind fünf erfolgreiche Medizintechnik-Unternehmen in der Metropolregion Nürnberg hervorgegangen.

    Weitere Informationen für die Medien:

    Prof. Dr. Willi A. Kalender, Ph.D.
    Tel.: 09131/85-22310 bzw.-22309
    willi.kalender@imp.uni-erlangen.de


    Bilder

    Prof. Dr. Willi A. Kalender
    Prof. Dr. Willi A. Kalender
    Foto: privat
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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