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25.11.1997 00:00

Neue Elektronenmikroskope der Weltklasse

Dr.rer.pol. Dipl.-Kfm. Ragnwolf Knorr Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Verbundlabor fuer Hochaufloesende Elektronenmikroskopie Neue Elektronenmikroskope der Weltklasse

    Mit einer Festveranstaltung weihte die Friedrich-Alexander-Universitaet Erlangen-Nuernberg am Donnerstag, 6. November 1997, ihr Verbundlabor fuer Hochaufloesende Elektronenmikroskopie ein, in welchem unter der Leitung von Prof. Dr. Horst P. Strunk, Lehrstuhl fuer Mikrocharakterisierung, u.a. zwei baugleiche Mikroskope zur Verfuegung stehen, deren Aufloesung zur Weltspitze ihrer Klasse gehoeren.

    Die Entwicklung und Analyse moderner Werkstoffe bewegt sich immer deutlicher in die Richtung mikroskopischer, sogar atomarer Dimensionen. Lehre und Forschung an einer Universitaet muessen dieser Entwicklung Rechnung tragen. Dazu muessen die Einrichtungen fortlaufend entsprechend angepasst werden. Das gilt auch fuer die vielfaeltigen elektronenmikroskopischen Analyseverfahren. Wegen der damit verbundenen hohen Kosten hat der Lehrstuhl Allgemeine Werkstoffeigenschaften am Institut fuer Werkstoffwissenschaften der Friedrich-Alexander-Universitaet Erlangen-Nuernberg (Leitung: Prof. Dr. Haël Mughrabi) schon Mitte der achtziger Jahre begonnen, eine entsprechende zentrale Einrichtung zu planen, die interessierten Arbeitsgruppen zur Nutzung offensteht: das Verbundlabor fuer Hochaufloesende Elektronenmikroskopie.

    Erster Erfolg dieser Anstrengung war zunaechst die Einrichtung des Lehrstuhls fuer Mikrocharakterisierung, des siebten im Institut fuer Werkstoffwissenschaften. Er wurde von Prof. Dr. Horst P. Strunk im November 1989 uebernommen, zusammen mit der Aufgabe, das Verbundlabor aufzubauen. Ein erstes Konzept war schon im Rahmen des Hochschulbaufoerderungsgesetzes genehmigt. Allerdings konnte erst 1992 der Neubau in der Cauerstrasse 6 bezogen werden, in dem Lehrstuhl und Verbundlabor untergebracht wurden.

    "Normalerweise sind beim Aufbau wissenschaftlicher Einrichtungen solche langen Verzoegerungen sehr unerwuenscht. Hier aber", so erinnert sich Prof. Dr. Horst P. Strunk, " erwies sich die Verzoegerung als Vorteil: in der Zwischenzeit hatte ein Entwicklungsschub zu neuen Elektronenmikroskopen hoher Leistung gefuehrt, die nunmehr fuer das Labor bestellt werden konnten." Lieferzeit, Raumvorbereitung und Installation dauerten bis 1996.

    Heute besitzt das Verbundlabor fuer Hochaufloesende Elektronenmikroskopie zwei Elektronenmikroskope, die Weltspitze in ihrer Klasse sind: ein Geraet fuer hochaufloesende Abbildung, welches noch Atom-Abstaende von 0,17 Nanometern sichtbar machen kann. Das heisst, bei 10-millionenfacher Vergroesserung werden die beiden Atome im Abstand von 1,7 mm abgebildet. Mit einem zweiten Geraet kann man Bereiche von etwa 1,5 Nanometern Durchmesser, also etwa der zehnfach Abstand, hinsichtlich der chemischen Zusammensetzung analysieren. Dazu wurde noch ein kleineres Elektronenmikroskop installiert, das sozusagen als Einstieg in die Elektronenmikroskopie fuer die Lehre, aber auch fuer Routineuntersuchungen eingesetzt wird. Ein besonderer Aspekt dieser drei Mikroskope ist, dass sie praktisch baugleich sind. Dadurch wird die Einarbeitung sehr erleichtert.

    Arbeiten im Verbundlabor

    "Mit dem Verbundlabor hat die Friedrich-Alexander-Universitaet Erlangen-Nuernberg in der Technischen Fakultaet eine Einrichtung mit Analysemoeglichkeiten geschaffen, die bundesweit fuer Hochschulen beispielhaft ist," stellt Prof. Strunk nicht ohne Stolz fest. Entsprechend hat das Labor schon zu einer Reihe von Forschungsprojekten Ergebnisse beigetragen und zur Zusammenarbeit innerhalb und ausserhalb der Universitaet gefuehrt. So etwa Projekte im Bereich der Solarzellenwerkstoffe, die von der Bayerischen Forschungsstiftung im Rahmen von FORSOL gefoerdert werden, oder im Sonderforschungsbereich (SFB) 292 "Multikomponentige Schichtsysteme". Bei weiteren Projekten arbeiten Werkstoffwissenschaftler, Elektrotechniker, Physiker, Mineralogen, Medizintechniker und Kristallographen mit dem Elektronenmikroskop im Labor. Im Bereich der Entwicklung moderner Halbleiter z.B. fuer blaue Leuchtdioden und Laser hat sich eine internationale Zusammenarbeit eingestellt, teilweise gefoerdert ueber bilaterale und europaeische Foerderprogramme. An diesem beteiligen sich Forscher aus Italien, Frankreich, Russland, Polen, den USA und von deutschen Universitaeten (Muenchen, Ulm, Stuttgart). Inzwischen gibt es auch erste Zusammenarbeiten mit industriellen Forschungslabors, z.B. mit Vita, Saeckingen (Zahnkeramik, Diamantbeschichtung) und Bosch, Stuttgart (Laser-Kristallisation von Siliziumschichten). Ausserdem arbeiten Firmen an laufenden Forschungsprojekten zur Photovoltaik mit (ASE Angewandte Solarenergie, Alzenau; Bayer Uerdingen; Siemens Solar, Muenchen).

    "Elektronenmikroskopische Untersuchungen koennen", so Prof. Strunk, "zeit- und personalintensiv sein und sind nur in ganz wenigen Faellen automatisierbar. Daher ist es am guenstigsten, wenn die Moeglichkeiten des Verbundlabors im Rahmen von gemeinsamen Projekten genutzt werden. Der Lehrstuhl fuer Mikrocharakterisierung fuehrt die entsprechende Einarbeitung durch. Ebenso beraet der Lehrstuhl, ob und wie Werkstoffprobleme mit elektronenmikroskopischen Verfahren bearbeitet werden koennen. Mit diesem Konzept bietet das Verbundlabor fuer Hochaufloesende Elektronenmikroskopie eine Einrichtung, in der zukunftstraechtige interdisziplinaere Zusammenarbeit mit grundlagen- und anwendungsorientierten Gruppen stattfindet."

    Kontakt: Prof. Dr. Horst P. Strunk, Lehrstuhl fuer Mikrocharakterisierung, Cauerstr. 6, 91058 Erlangen, Tel. 09131/85 -8601, Fax: 09131/85 -8602, E-Mail: strunk@ww.uni-erlangen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau, Psychologie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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