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30.04.2008 14:36

Wie dick ist Europa?

Dipl.Met. Franz Ossing Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
GeoForschungsZentrum Potsdam

    Präzise Messung der europäischen Erdkruste

    Wie dick ist Europa?
    Ein neues Modell der europäischen Erdkruste

    Die Erdkruste ist im globalen Mittel rund vierzig Kilometer dick. Bezogen auf den Gesamtdurchmesser der Erde mit rund 12800 Kilometern erscheint das recht dünn, aber gerade die oberen Kilometer sind für uns Menschen besonders interessant, denn sie sind unser eigentlicher Lebensraum. Europas Kruste zeigt eine erstaunliche Vielfalt: so ist unter Finnland die Kruste so dick, wie man es nur unter einem Gebirge wie den Alpen erwarten würde. Erstaunlich ist auch, dass die Kruste unter Island und den Färöer-Inseln sehr viel mächtiger ist als eine typische ozeanische Kruste. Das haben M. Tesauro und M. Kaban vom GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) und S. Cloetingh von der Vrije Universiteit in Amsterdam in der renommierten Fachzeitschrift "Geophysical Research Letters" dargelegt.
    An der Erforschung der Erdkruste wird seit Jahrzehnten intensiv gearbeitet. Allerdings haben verschiedene Forschergruppen in Europa sich meist auf einzelne Regionen konzentriert. Daher gab es bisher kein hochauflösendes und konsistentes Gesamtbild der europäischen Kruste. Diese Lücke wird durch die vorgelegte Arbeit gefüllt. Unter Hinzuziehung neuester seismologischer Ergebnisse wurde ein digitales Modell der europäischen Erdkruste geschaffen. Der neue, detaillierte Blick schafft zugleich auch die Möglichkeit, Störeffekte der Kruste beim Blick in das tiefere Erdinnere zu verringern.
    Ein genaues Modell der Erdkruste, das heißt der obersten Erdschichten bis etwa 60 km Tiefe, ist Voraussetzung für das Verständnis der sich über Millionen Jahre hinziehenden Entwicklung des europäischen Kontinentes. Diese Kenntnisse helfen bei der Entdeckung wirtschaftlich bedeutender Lagerstätten (z.B. Erdöl im Kontinentalschelf) oder allgemein bei der Nutzung des unterirdischen Raumes, z.B. für die Speicherung von CO2. Sie tragen auch zur Erkennung geologischer Gefahren wie Erdbeben bei.
    Der vollständige Artikel findet sich unter:
    Tesauro, M., M. K. Kaban, and S. A. P. L. Cloetingh (2008), EuCRUST-07: A new reference model for the European crust, Geophys. Res. Lett., 35, L05313, doi:10.1029/2007GL032244.
    URL: http://www.agu.org/pubs/crossref/2008/2007GL032244.shtml


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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