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Wissenschaft
"... zu schön, um wahr zu sein ... Schönheit im Spiegel der Wissenschaften". So lautet das Thema der Ringvorlesung im Rahmen des Studium Universale der Heinrich-Heine-Universität Düseldorf in diesem Sommersemester.
Mittlerweile im dritten Jahr bietet die Heinrich-Heine-Universität eine Studium Universale-Ringvorlesung an, die sich an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt und Region Düsseldorf richtet.
Das Thema diesen Sommersemesters ist ""'... zu schön, um wahr zu sein ...' Schönheit im Spiegel der Wissenschaften", denn Schönheit kann geradezu als Schlüsselphänomen der heutigen Zeit bezeichnet werden. Der vielleicht auffälligste Ausdruck dieses Schlüsselphänomens ist der bei Jung und Alt gleicherweise verbreitete "Schönheitswahn". Dieser setzt nicht erst in jüngster Zeit gewissermaßen auf der Oberfläche des menschlichen Körpers ein. Einem "Facelifting" wurden und werden ebenso die Innenstädte wie die Parks und Landschaften unterzogen. Neu ist allerdings die Selbstverständlichkeit, mit der das eigene Aussehen nicht länger nur über Lifestyle und Kosmetik manipuliert, sondern auch chirurgisch ästhetisiert wird. Von verführerischer Kraft sind hier die Medien, die die soziale Welt nur stark ästhetisiert vermitteln. Diese Schönheitsstrategien, die je eigenen ökonomischen, oder Machterhaltungs-Zwecken dienen, sind dabei nur die Folgen einer "epistemologischen Ästhetisierung" (W. Welsch): Denn auch das menschliche Erkennen und Wissen ist wie die Wirklichkeitswahrnehmung vom Menschen poietisch erzeugt und konstruiert.
Die öffentliche Ringvorlesung Studium Universale "'... zu schön, um wahr zu sein ...' Schönheit im Spiegel der Wissenschaften" will an fünf Terminen die Folgen dieser "epistemologischen Ästhetisierung" in ausgewählten Beispielen deutlich machen. In dem ersten Vortrag soll zunächst nach den Hintergründen gefragt werden, warum zu allen Zeiten und in allen Kulturen Schönheit - wenn auch in unterschiedlicher Form - geschätzt wurde. In dem zweiten Beitrag werden die Schönheit der Natur und die Frage im Mittelpunkt stehen, ob die Naturwissenschaften diese überhaupt repräsentieren können, oder ob Naturwissenschaftler Schönheit erst in die Repräsentationen und Visualisierungen der Natur hineinlegen. Der dritte Vortrag untersucht die Entwicklung der Kunst ab dem frühen 20. Jahrhundert und wird die These vertreten, dass auch die "Nicht-mehr-schönen-Künste" mit ihrem Anspruch, der Wirklichkeit einen Spiegel der Wahrheit vorzuhalten, gescheitert sind und gegenteilig die Realität ästhetisieren. In zwei abschließenden Vorträgen wird einmal kritisch die Rolle der Medien im Prozess der Ästhetisierung bzw. im Hinblick auf die medial verbreiteten und schon fast verbindlich gemachten Attraktivitätsvorstellungen und Schönheitsideale hinterfragt. Und dann wird vor dem Hintergrund des möglich gewordenen Einsatzes gentechnologischer Verfahren diskutiert, ob und inwieweit der Mensch als Individuum und als Gattung seine physische Beschaffenheit und Schönheit manipulieren darf.
Referenten, Termine und Ort
Jeweils 17-18:30 Uhr auf dem Campus der Heinrich-Heine-Universität, Hörsaal 3 D
1. Termin: Donnerstag, 29. Mai 2008
Prof. Dr. Wolfgang Welsch (Friedrich-Schiller-Universität Jena, Theoretische Philosophie)
Von der universellen Schätzung des Schönen
2. Termin: Dienstag, 3. Juni 2008
Prof. Dr. Olaf Breidbach (Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaften und Technik; Ernst-Haeckel-Hauses)
Die Schönheit der Natur - Kopf- oder Naturprodukt?
3. Termin: Dienstag, 17. Juni 2008
Prof. Dr. Hans Körner (Heinrich-Heine-Universität, Kunsthistorisches Seminar)
Die nicht mehr schönen Künste und die Ästhetisierung der Welt
4. Termin: Mittwoch, 2. Juli 2008
Prof. Dr. Joan K. Bleicher (Universität Hamburg, Institut für Medien und Kommunikation, Hans-Bredow-Institut)
"Du musst Dein Leben ändern!" Mediale Schönheitskonstruktionen
5. Termin: Dienstag, 15. Juli 2008
Prof. Dr. Dieter Birnbacher (Heinrich-Heine-Universität, Philosophisches Seminar)
Ästhetische Aufrüstung des Körpers - Luxus oder Frevel?
Kontakt:
Dr. Christoph auf der Horst
Zentrum für Studium Universale der
Heinrich-Heine-Universität
Universitätsstr. 1
40225 Düsseldorf
Tel.: +49 211 81 10496
URL: http://www.uni-duesseldorf.de/studiumuniversale
Email: studium-universale@uni-duesseldorf.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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