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Wissenschaft
Den erstmals mit 100 000 Mark dotierten Emil-von-Behring-Preis der Marburger Philipps-Universität erhält in diesem Jahr der Würzburger Virologe Professor ter Meulen. Der damit höchstdotierte Medizin-Preis hierzulande wird am 22. November verliehen.
Mit dem diesjährigen Emil-von-Behring-Preis der Marburger Philipps-Universität wird am 22. November 2000 der Würzburger Virologe Prof. Dr. Volker ter Meulen ausgezeichnet. Der Preis, der an den ersten Nobelpreisträger für Medizin (1901) und ehemaligen Hygieniker Emil von Behring erinnert und alle zwei Jahre für bedeutende wissenschaftliche Leistungen auf den Arbeitsgebieten Behrings vergeben wird, ist in diesem Jahr erstmals mit 100 000 Mark dotiert. Er ist damit der derzeit höchstdotierte Medizinpreis hierzulande. Das Preisgeld stellt dankenswerterweise das Marburger Pharmaunternehmen Chiron Behring, einer der weltweit größten Impfstoffproduzenten, zur Verfügung. Vor zwei Jahren war der Preis noch mit 60 000 Mark, davor viele Jahre mit 20 000 Mark ausgestattet.
Der Emil-von-Behring-Preis wird im Rahmen des "Dies academicus" des Fachbereichs Medizin verliehen, der in diesem Jahr dem Schwerpunktthema Infektionsbiologie gewidmet ist. Die Auszeichnung erfolgt um 11.45 Uhr im Hörsaal II des Klinikums auf den Lahnbergen durch Universitätspräsident Professor Horst F. Kern. Die Laudatio hält der Marburger Virologe Professor Hans-Dieter Klenk. Der Festvortrag des Preisträgers beschäftigt sich mit dem Thema "Masernvirus: ein Krankheitserreger mit verschiedenen Gesichtern".
Professor Dr. Volker ter Meulen gehört zu den weltweit führenden Forschern auf dem Gebiet der Virusinfektionen des Zentralnervensystems. Im Zentrum seiner Untersuchungen stehen seit langer Zeit virusbedingte Krankheitsprozesse wie die subakute sklerosierende Panenzephalitis, die Maserneinschlusskörperchen-Enzephalitis, die akuten para- und postinfektiösen Enzephalitiden, die progressive multifokale Leukenzephalopathie und die multiple Sklerose. Von grundlegender Bedeutung sind insbesondere seine Arbeiten zur Pathogenese der subakuten sklerosierenden Panenzephalitis. Der Preisträger konnte zeigen, dass diese seltene, aber äußerst gefährliche Komplikation der Masernvirusinfektion auf spezifische Mutationen im Genom des Erregers zurückzuführen ist. Besonders hervorzuheben sind weiterhin neuere Untersuchungen zur Suppression der Immunabwehr durch die Masernvirusinfektion, die gezeigt haben, dass dieses pathogenetisch wichtige Phänomen auf der Paralyse der Lymphozytenproliferation durch die Glykoproteine des Virus beruht. Es handelt sich hierbei um ein ganz neues Prinzip der Immunsuppression, das auch in therapeutischer Hinsicht von großem Interesse ist, wenn es gilt, unerwünschte Immunreaktionen zu unterdrücken.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch
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