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06.06.2008 14:18

100 Jahre Dermatologie in Marburg

Dr. Viola Düwert Pressestelle
Philipps-Universität Marburg

    Die Dermatologie an der Philipps-Universität feiert ihr 100-jähriges Bestehen: Grund zum Feiern sind nicht nur die Tradition, in der sie eine Reihe berühmter Fachvertreter nach Marburg geholt oder aus der Marburger Schule hervorgebracht hat, sondern ebenso die eindrucksvolle Entwicklung der Dermatologie seit Beginn des 20. Jahrhunderts.

    Inzwischen gehöre die Marburger Dermatologie eindeutig zu den Leistungsträgern in Krankenversorgung, Forschung und Lehre, lobt der Dekan des Fachbereichs Medizin, Prof. Dr. Matthias Rothmund. "Drei Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft und insgesamt etwa 20 Millionen Euro Drittmittel weisen bei guter klinischer Leistung auf einen stabilen Zustand von Fakultät und Klinikum hin", sagt Rothmund. Seit 2004 leitet Prof. Dr. Michael Hertel die Hautklinik. Hertl setzt seinen klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkt in der Immunologie, d.h. in der Behandlung von Immundermatosen und chronisch entzündlichen Hauterkrankungen.
    Die Hautmedizin hat sich in den vergangenen hundert Jahren stark verändert und steht derzeit erneut vor weiteren Neuausrichtungen: "Die universitäre Dermatologie wird sich mit immer schwereren, teilweise seltenen Krankheitsbildern beschäftigen müssen wie den Immundermatosen, die in Marburg in letzter Zeit mit aufwendigen Immunadsorbtionsverfahren erfolgreich behandelt werden können", so Prof. Dr. Rainer Moosdorf, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Gießen und Marburg. Zunehmen werden darüber hinaus die Hautkrebserkrankungen, so Moosdorfs Prognose, denn klimatische Veränderungen lassen nach Expertenmeinung einen Anstieg der Neuerkrankungen an die Spitze maligner Neubildungen erwarten.
    Beim Festakt "100 Jahre Dermatologie in Marburg" am 7. Juni 2008 stand jedoch ausnahmsweise die Vergangenheit im Vordergrund: Mit Gründung der Philipps-Universität und damit auch der Medizinischen Fakultät 1527 waren Dermatologen zunächst nicht vertreten. Allerdings spielten Hautkrankheiten auch damals schon eine große Rolle, sie wurden aber noch überwiegend von Internisten und Chirurgen mitbehandelt. In Marburg bestand so beispielsweise eine sehr frühe, schon im 17. Jahrhundert beginnende Expertise in der plastisch-chirurgischen Behandlung cutaner Gewebsdefekte, häufig infolge einer cutanen Tuberkulose.
    Während sich in Marburg noch Widerstand gegen eine Verselbstständigung der Dermatologie regte, da entwickelten sich in Österreich und vereinzelt auch an deutschen Universitäten erste eigenständige dermatologische Abteilungen. An der Philipps-Universität Marburg war es 1908 schließlich der berühmte Internist Professor Dr. Ludolph Brauer, der eine erste Spezialabteilung für Hautmedizin an seiner Klinik einrichtete. Er übertrug die Leitung Dr. Hans Wilhelm Hübner, der jedoch erst vier Jahre später einen vergüteten Lehrauftrag erhielt, während er sich zuvor ohne festes Gehalt ausschließlich von seiner Privatliquidation unterhalten musste. Dem Privatdozenten Hübner folgte 1920 der außerplanmäßige Professor Alfred Ruete, der schließlich 1934 auf eine Ordentliche Professur berufen wurde.
    Zusätzlich wurde 1920 die Hautklinik in der Deutschhausstraße mit 62 Betten und vier Liegehallen für Tuberkulosekranke errichtet. Zirka 2010/11 wird die Klinik für Dermatologie und Allergologie ihr altes Gebäude verlassen, um auf die Lahnberge zu ziehen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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