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Wissenschaft
Der Würzburger Virologe Professor Volker ter Meulen erhielt in Marburg eine der höchstdotierten deutschen Medizin-Auszeichnungen
Der Träger des Emil-von-Behring-Preises 2000 der Marburger Philipps-Universität heißt Professor Volker ter Meulen. Der Würzburger Virologe wurde heute "für seine grundlegenden und wegweisenden Arbeiten zur Pathogenese akuter und persistierender Virusinfektionen des Zentralnervensystems" ausgezeichnet - mit 100 000 Mark. So hoch dotiert ist künftig der Preis, der an den ersten Nobelpreisträger für Medizin (1901) und ehemaligen Marburger Hygieniker Emil von Behring erinnert und alle zwei Jahre für bedeutende wissenschaftliche Leistungen auf dessen Arbeitsgebieten vergeben wird. Er ist damit der derzeit attraktivste Medizinpreis einer deutschen Hochschule. Das Preisgeld stellt dankenswerterweise das Marburger Pharmaunternehmen Chiron Behring zur Verfügung. Vor zwei Jahren war der Preis noch mit 60 000 Mark, davor viele Jahre mit 20 000 Mark ausgestattet.
Universitätspräsident Professor Horst F. Kern, der die Auszeichnung im Rahmen des Dies academicus des Fachbereichs Medizin überreichte, würdigte Professor ter Meulen als einen international herausragenden Wissenschaftler, der gleichzeitig mit hohem Engagement in der Wissenschaftspolitik aktiv sei. Der Marburger Virologe Professor Hans-Dieter Klenk betonte in seiner Laudatio, der Preisträger habe sich wie nur wenige um Pflege und Förderung der medizinischen Forschung in unserem Lande verdient gemacht.
Professor Volker ter Meulen gehört nach den Worten Klenks zu den weltweit führenden Forschern auf dem Gebiet der Virusinfektionen des Zentralnervensystems. Im Zentrum seiner Untersuchungen stehen virusbedingte Krankheitsprozesse wie die subakute sklerosierende Panenzephalitis, die Maserneinschlusskörperchen-Enzephalitis, die akuten para- und postinfektiösen Enzephalitiden, die progressive multifokale Leukenzephalopathie und die multiple Sklerose. Von grundlegender Bedeutung sind insbesondere seine Arbeiten zur Pathogenese der subakuten sklerosierenden Panenzephalitis. Der Preisträger konnte zeigen, dass diese seltene, aber äußerst gefährliche Komplikation der Masernvirusinfektion auf spezifische Mutationen im Genom des Erregers zurückzuführen ist. In neueren Untersuchungen zur Suppression der Immunabwehr durch die Masernvirusinfektion fand er heraus, dass dieses pathogenetisch wichtige Phänomen auf der Paralyse der Lymphozytenproliferation durch die Glykoproteine des Virus beruht. Es handelt sich hierbei um ein ganz neues Prinzip der Immunsuppression, das auch in therapeutischer Hinsicht von großem Interesse ist, um unerwünschte Immunreaktionen zu unterdrücken.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch
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