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27.11.2000 12:12

Symposion für Querdenker - Friedrich Nietzsche: Aufklärer - Musiker - Provakteur

Dr. Gottfried Oy Public Relations und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    FRANKFURT. "Wage es, an dich selbst zu glauben", so der Titel eines Symposions zu Nietzsches 100. Todesjahres, das am Freitag und Samstag (1. und 2. Dezember) in der Aula der Goethe-Universität stattfindet. Die Vorträge richten sich an die interessierte Öffentlichkeit gleichermaßen wie an die Kenner der Kunst und Philosophie. Mit dem Symposion öffnet sich die akademische Philosophie bewusst nach außen. Das Symposion bietet vor allem jüngeren Autorinnen und Autoren Raum, ihren eigenen Zugang zu Nietzsche vorzustellen. Der Freitag schließt um 20 Uhr mit einem Konzertabend: "Nietzsche als Komponist; Klavierstücke - Lieder - Reflexionen".

    Von unzeitgemäßer Modernität ist das Denken Nietzsches. Der Philosoph, der niemals Philosophie-Professor gewesen ist, hält den Gelehrten einen Spiegel vor, in dem sie oft eine Fratze zu Gesicht bekommen. Ein gewöhnlicher Gelehrte der Moderne - das wird in Spiegel der Philosophie Nietzsches sichtbar - hat vor allem seine eigene Schwäche zu kompensieren. Schwere Gedanken und ewige Wahrheiten, im Korsett logischer Starrheit, sollen seiner entzauberten Welt Beistand leisten. Das "Problem der Wissenschaft" erscheint Nietzsche als ein "Problem mit Hörnern". Und dieses Problem könne "nicht auf dem Boden der Wissenschaft erkannt werden", meint Nietzsche. Nur zu oft verrät Wissenschaft Genaueres über den Wissenschaftler selbst als über den Gegenstand seiner Forschung. So überführt Nietzsche das Projekt der Aufklärung auf eine qualitativ neue Stufe. Hierbei wird Aufklärung, die zur Befreiung des Menschen von seinen Irrtümern angetreten war, selbst wieder als eine Geschichte von Irrtümern entlarvt. Aufklärung wird bei Nietzsche reflexiv; und solche Reflexion ist nach wie vor vonnöten.

    Die Vorträge des Symposions wollen Nietzsches Denkhaltung dadurch gerecht werden, dass sie sich ihr ausgehend von Philosophie wie auch von der Kunst annähern. Dabei sollen weniger letztgültige Aussagen getroffen, sondern vielmehr die verschiedenen Lesarten und Problematisierungen Nietzsches sichtbar gemacht werden.

    Programm
    Freitag, 1. Dezember 2000
    13.00 Uhr Eröffnung (Prof. Dr. Brita Rang)
    Ansprache des Kulturdezernenten der Stadt Frankfurt (Dr. Hans-Bernhard Nordhoff)
    13.30 Uhr Einführende Anmerkungen (Ulrike Kienzle/Klaus-Jürgen Grün)
    14.00 Uhr Prof. Dr. Alfred Schmidt (Frankfurt/M.):
    Was es mit Nietzsches "Positivismus" auf sich hat
    15.30 Uhr Pause
    16.00 Uhr Dr. Ludger Heidbrink (Hamburg):
    Nietzsches Diagnose der Moderne
    17.00 Uhr Dr. Renate Müller-Buck (Tübingen):
    Nihilismus und Melancholie bei Nietzsche
    18.00 Uhr Pause
    20.00 Uhr Konzertabend:
    Nietzsche als Komponist: Klavierstücke - Lieder - Reflexionen.
    Johann Werner Prein (Bass), Angelika Nebel (Klavier),
    Ulrike Kienzle (Moderation)
    Samstag, 2. Dezember 2000
    9.30 Uhr Prof. Dr. Ralph-Rainer Wuthenow (Frankfurt/M.): Nietzsche und die europäische Moralistik
    10.30 Uhr PD Dr. Klaus-Jürgen Grün (Frankfurt/M.):
    "..wir Alle sind durch die Historie verdorben"
    11.30 Uhr Christian Müller (Frankfurt/M.):
    Nietzsches Geist der Negation und die Dialektik der Aufklärung
    12.30 Uhr Pause
    14.00 Uhr Dr. Ulrike Kienzle (Frankfurt/M.):
    Nietzsche - Wagner - Schopenhauer
    15.00 Uhr Prof. Dr. Adolf Nowak (Frankfurt/M.):
    Die Musik des Zarathustra
    16.00 Uhr Anja Hofsäß M.A. (Darmstadt):
    Die Utopie des Übermenschen in der deutschen Plastik
    der Jahrhundertwende
    17.00 Uhr Pause
    17.30 Uhr Abschlussvortrag: Dr. Günter Gödde (Berlin):
    Nietzsche, der Philosoph des Unbewussten

    Nähere Informationen: Dr. Ulrike Kienzle, Musikwissenschaftliches Institut, Telefon 069/798-22183, E-Mail: Kienzle@kunst.uni-frankfurt.de
    Hochschuldozent Dr. Klaus-Jürgen Grün, Institut für Philosophie, Telefon 0177-2352406, E-Mail: Kgruen@t-online.de


    Weitere Informationen:

    http://www.rz.uni-frankfurt.de/presse/infos/001127.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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