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Wissenschaft
Am Dienstag, 28. Oktober 2008, 18.30 Uhr, verleiht die Universität Wien Emanuel Tov von der Hebräischen Universität in Jerusalem das Ehrendoktorat. Tov genießt Weltruhm als Spezialist für die Textgeschichte der Hebräischen und der Griechischen Bibel sowie für die Textfunde vom Toten Meer. Einerseits ist die Herausgabe der Textfunde von Qumran die herausragendste Leistung seines wissenschaftlichen Lebenswerks. Andererseits revolutioniert seine Arbeit an der Textgeschichte des Alten Testaments das Verständnis vom Werden dieser Schriftensammlung. Anlässlich der Ehrendoktorats-Verleihung findet auch das internationale Symposium "Qumran und die Bibel" an der Universität Wien statt.
Emanuel Tov hat sich in vielerlei Weise um die Textfunde von Qumran verdient gemacht. Er edierte mehrere der wichtigsten Handschriften in herausragender Weise. Unter seiner Ägide hat das internationale Herausgeberteam die überwiegende Mehrheit der Handschriftenfunde vom Toten Meer veröffentlicht. Es ist Tov zu verdanken, dass von wenigen Ausnahmen abgesehen alle Handschriften dieses Jahrhundertfunds für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Neben seiner Editionsarbeit haben Tovs Forschungen zu einer Fülle neuer Erkenntnisse über die handschriftlichen Tradierungsprozesse antik-jüdischer Texte geführt.
Erforschung biblischer Handschriften
Tovs textgeschichtliche Forschungen an den biblischen Handschriften vom Toten Meer und den griechischen Übersetzungen alttestamentlicher Bücher haben das Bild von der Textgeschichte des Alten Testaments von Grund auf verändert. Der heutige hebräische Bibeltext ist aus einer Vielfalt antiker Textformen hervorgegangen. Es ist Tovs Verdienst, diese antike textliche Pluralität erforscht und in die Aufmerksamkeit einer breiteren wissenschaftlichen Öffentlichkeit gerückt zu haben.
Symposium "Qumran und die Bibel"
Den Auftakt der Veranstaltung bildet ein internationales Symposium zum Thema "Qumran und die Bibel", das die Bedeutung von Tovs wissenschaftlichem Lebenswerk für die Erforschung der Bibel aufzeigt. Es umfasst Vorträge dreier international bedeutender Gelehrter: Florentino García Martínez (Katholieke Universiteit Leuven) fragt nach der Bedeutung der Textfunde vom Toten Meer für das Verständnis des Alten Testaments, Heinz-Josef Fabry (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) beschäftigt sich mit ihrer Relevanz für die Auslegungsgeschichte biblischer Bücher und Loren T. Stuckenbruck (Durham University) fragt nach dem Beitrag der Qumranfunde für die neutestamentliche Forschung.
Kurzbiografie
Emanuel Tov wurde 1941 in Amsterdam geboren und emigrierte in jungen Jahren nach Israel. 1973 promovierte er an der Hebräischen Universität in Jerusalem mit einer Arbeit über die Übersetzung des Jeremiabuchs in der Septuaginta. Seit 1986 ist er Professor an der Hebräischen Universität, seit 1990 als J.L. Magnes Professor für Hebräische Bibel. Darüber hinaus ist er seit 1990 Hauptherausgeber der Textfunde vom Toten Meer. Neben seiner Lehrtätigkeit in Jerusalem ist Tov auch an zahlreichen hochrangigen Universitäten in der Welt tätig gewesen, unter anderem an der Harvard University und Oxford University. Tov ist Mitglied der British Academy und hat viele renommierte Wissenschaftspreise erhalten, so etwa den Humboldt-Preis und den Emet Prize for Biblical Research des israelischen Premierministers.
Symposium "Qumran und die Bibel":
Zeit: Dienstag, 28. Oktober 2008, 14 Uhr
Ort: Universität Wien, Marietta-Blau-Saal, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1, 1010 Wien
Programm: http://www.univie.ac.at/judaistik/
Die Vorträge des Symposiums sind frei zugänglich.
Verleihung des Ehrendoktorats der Universität Wien an Emanuel Tov
Zeit: Dienstag, 28. Oktober 2008, 18.30 Uhr
Ort: Universität Wien, Großer Festsaal, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1, 1010 Wien
Um Anmeldung wird gebeten.
Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Armin Lange
Institut für Judaistik
Universität Wien
1090 Wien, Spitalgasse 2, Hof 7
T +43-664-602 77-433 13
armin.lange@univie.ac.at
Rückfragehinweis:
Mag. Alexandra Frey
Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
T +43-1-4277-175 31
alexandra.frey@univie.ac.at
http://www.univie.ac.at/175 Medienservice der Universität Wien mit Foto-Download
http://www.univie.ac.at/judaistik/ Institut für Judaistik mit Tagungsprogramm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Religion
überregional
Personalia, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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