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13.03.2009 12:09

Leipziger Neurologen am "Paper of the Year 2008" beteiligt

Dr. Bärbel Adams Pressestelle
Universität Leipzig

    Wieder einmal ist der hohe internationale Standard der Leipziger medizinischen Forschung unter Beweis gestellt worden: Die von Prof. Dr. Dietmar Schneider von der Klinik und Poliklinik für Neurologie des Universitätsklinikums Leipzig gemeinsam mit europäischen Kollegen verfasste wissenschaftliche Arbeit über die Verlängerung des Behandlungszeitfensters für die Thrombolyse beim Schlaganfall ist von der renommierten medizinischen Fachzeitschrift "The Lancet" zum "Paper of the Year 2008" gekürt worden. Der Beitrag der Schlaganfall-Spezialisten erschien im September vergangenen Jahres im international hoch angesehenen "New England Journal of Medicine".

    Jährlich suchen die Herausgeber der "Lancet" die besten wissenschaftlichen Arbeiten der Welt aus und stellen sie zur Abstimmung. Aus sechs Finalisten ging der Beitrag der Neurologen als Gewinner bei den von Redakteuren abgegebenen Stimmen hervor. "Wir, die Leipziger Uni-Klinik für Neurologie, sind in dieser Arbeit dabei", sagt Schneider mit Recht stolz. Die als "Paper of the Year" ausgezeichneten Arbeiten zeigen laut "Lancet", dass gut geschriebene und ideenreiche Studien, die die Chance zur Veränderung der medizinischen Praxis eröffnen und die weiten Kreisen nutzen, von der medizinischen Gemeinschaft hoch geschätzt werden.

    Die Schlaganfall-Spezialisten beschrieben in ihrer Arbeit, dass das Zeitfenster erweitert werden kann, das für die Behandlung akuter Schlaganfälle zur Verfügung steht. Bislang war man davon ausgegangen, dass innerhalb von drei Stunden nach dem Auftreten der ersten Symptome die Behandlung eingeleitet werden musste, um bedrohtes Hirngewebe noch retten zu können . Konkret beschäftigte sich die Arbeit mit der häufigsten Form des Schlaganfalls, dem ischämischen Schlag oder auch Hirninfarkt. Dieser wird durch eine plötzliche Minderdurchblutung des Gehirns ausgelöst, die eintreten kann, wenn arterielle Hirngefäße stark eingeengt oder verschlossen werden. Zur Behandlung wurde in der Studie das Alteplase-Medikament Actilyse eingesetzt. "Wir haben in dieser europaweiten, 19 Länder umfassenden, wissenschaftlichen klinischen Studie die meisten Patienten aus Deutschland eingeschlossen, wobei wir die drittbeste Klinik von insgesamt 130 beteiligten Kliniken waren", erläutert Schneider den Beitrag der Leipziger.

    In ihrer Studie wiesen die Mediziner nach, dass das nach einem Schlaganfall zur Verfügung stehende Zeitfenster auf bis zu viereinhalb Stunden ausgedehnt werden kann, um mit der so genannten Thrombolyse noch erfolgreich behandeln zu können . Dabei werden die Blutgerinnsel in den Gefäßen aufgelöst, damit das unterversorgte Hirngebiet wieder durchblutet wird und Spätfolgen eingedämmt werden. Auch das lobte "Lancet": Die ausgezeichneten Arbeiten böten neue Strategien zur Bekämpfung schwerwiegender Gesundheitsstörungen, in diesem Fall die Folgen des Schlaganfalls, die weltweit die meisten Behinderungen Erwachsener verursachten.

    weitere Informationen:

    Prof. Dr. Dietmar Schneider
    Telefon: 0341 97-24221
    E-Mail: dietmar.schneider@medizin.uni-leipzig.de
    www.uni-leipzig.de/~neurol


    Bilder

    Prof. Schneider am Krankenbett
    Prof. Schneider am Krankenbett

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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