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Mit dem Spannungsfeld sozialer Arbeit zwischen Dienstleistung und Management beschäftigt sich am 15./16. März 2001 eine vom Sozialdienst des Universitätsklinikums Münster organisierte bundesweite Fachtagung für Sozialarbeit in Münster.
Begriffe wie Qualitätssicherung und Marketing und der Umgang mit der modernen Informationstechnologie haben heute längst auch solche Berufe erreicht, in denen bislang eher die reine Dienstleistung im Mittelpunkt stand. So haben sich auch die Rahmenbedingungen der sozialen Arbeit in Deutschland weitreichend verändert, was die in diesem Bereich Beschäftigten vor neue Herausforderungen stellt. Wie erleben Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter ihre Rolle im Spannungsfeld zwischen Dienstleistung und Management? Inwieweit müssen bisherige Standpunkte für die berufliche Praxis überdacht und neu formuliert werden? Mit diesen und anderen aktuellen Fragen beschäftigt sich am 15. und 16. März 2001 eine vom Sozialdienst des Universitätsklinikums Münster ausgerichtete Fachtagung für Sozialarbeit im Schloss zu Münster.
Die alle zwei Jahre und jetzt zum vierten Mal in Münster stattfindende Tagung für Sozialarbeit hat sich mittlerweile zu einem festen Forum entwickelt, bei dem Vertreter dieser Berufsgruppe aus dem gesamten Bundesgebiet sich über aktuelle Fragen austauschen und gemeinsam neue Konzeptionen im Hinblick auf ihre künftige Arbeit entwerfen. Auch zur diesjährigen Veranstaltung zum Thema "Soziale Arbeit - zwischen Dienstleistung und Management" erwartet Tagungsleiter Ulrich Kurlemann wie in den Vorjahren wieder einen relativ festen Kreis von rund 130 Teilnehmern.
Einer der Schwerpunkte der Diskussionen wird die weitere Entwicklung in der klinischen Sozialarbeit beziehungsweise die Sozialarbeit im Krankenhaus sein. Die deutliche Verkürzung der Verweildauer stationärer Patienten ist nur ein Beispiel für vielfältige Veränderungen von Strukturbedingungen, die auch die Arbeit der klinischen Sozialarbeit nachhaltig beeinflussen. Innerhalb einer immer kürzeren Zeitspanne von meistens nur wenigen Tagen gilt es, Patienten im Hinblick auf krankheitsbedingte Veränderungen ihres bisherigen Lebens und damit einhergehende Hilfsangebote professionell zu beraten. Die Organisation solcher Maßnahmen zur Unterstützung der Wiedereingliederung in den normalen Alltag setzt nicht nur ein breites Wissen über die vielfältigen Bestimmungen der Sozialgesetzgebung und ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen voraus, sondern erfordert zunehmend auch Management-Fertigkeiten. Dabei spielt auch die Nutzung der
neuen Kommunikations- und Informationstechniken eine immer größere Rolle. Kosteneinschnitte im Gesundheitswesen, die bevorstehende Neugestaltung der Krankenhausfinanzierung und die Einforderung von Qualitätsstandards und weitere strukturelle Veränderungen erfordern jeweils auch eine unmittelbare Neuorientierung der klinischen Sozialarbeit.
Im Rahmen der Tagung in Münster werden Expertinnen und Experten aus verschiedenen Arbeitsbereichen in Impulsreferaten die Notwendigkeit einer professionellen Auseinandersetzung mit veränderten Strukturbedingungen unterstreichen und dabei ihre Blickwinkel zur Diskussion stellen. Berichtet wird unter anderem über Aspekte des Marketings bei der klinischen Sozialarbeit sowie über das Spannungsfeld zwischen Betriebswirtschaft und sozialer Arbeit am Beispiel eines Großklinikums. Gleichwohl ist die Tagung nicht nur für Beschäftigte im Krankenhausbereich von Interesse. So werden sich mehrere Referate mit Themen beschäftigen, die in allen Bereichen der Sozialarbeit relevant sind. So geht es unter anderem um Gefühle in der sozialen Dienstleistungsarbeit und als Thema der Supervision, um Fragen der Konfliktberatung im Berufsalltag, um Beziehungen zwischen Armut und Gesundheit in Deutschland und um die Miteinbeziehung von Praktikern in die Ausbildungsarbeit an Fachhochschulen.
http://medweb.uni-muenster.de/institute/sozialdienst/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Pädagogik / Bildung, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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