idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Am 13. April 2009 vollendet Prof. Dr. Dr.h.c. Franz Loogen sein 90. Lebensjahr. Der in Baesweiler bei Aachen geborene ehemalige Direktor der Kardiologischen Klinik der Universität Düsseldorf gilt als Gründungsvater der deutschen Kardiologie. Aber auch dem Sport fühlte er sich verbunden: 1954 war er Mannschaftsarzt der deutschen Weltmeisterelf in Bern.
Er studierte Medizin in Köln, Berlin und München, wo er auch als Fußballspieler beim FC Bayern aktiv war. Im Krieg wurde er zwischenzeitlich an der Front eingesetzt und geriet in Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung nahm er 1948 eine unbezahlte Assistentenstelle bei Prof. Erich Boden an der 1. Medizinischen Klinik der Medizinischen Akademie Düsseldorf an. Seitdem machte er die damalige Medizinische Akademie in Düsseldorf, heute Heinrich-Heine Universität, zu seinem wichtigsten Wirkungsort.
Bereits 1954 veröffentlichte Franz Loogen das erste deutschsprachige Lehrbuch über Herzkatheteruntersuchungen, 1967 erhielt er den ersten deutschen kardiologischen Lehrstuhl an der jungen Düsseldorfer Universität. Er hat die Düsseldorfer Kardiologenschule begründet, die bis heute gültige Maßstäbe setzte und aus der eine Vielzahl von Lehrstuhlinhabern, Chefärzten und niedergelassenen Kardiologen hervorging. In seiner Klinik setzte er den "Fußballgeist" um: Es herrschte Teamgeist, aber auch Individualismus; Talente wurden gefordert, aber auch gefördert; Geradlinigkeit war selbstverständlich, Foulspiel verpönt. Bewundernswert war seine Fähigkeit, dem raschen medizinischen Fortschritt immer mit dem nötigen Gespür für echtes Neuland zu folgen und souverän den Überblick zu behalten. Sein Wort wurde gehört und galt in der deutschen Kardiologie. So hat er seine "Schüler", die sich ihm unverändert als Mentor und Mensch eng verbunden fühlen, für immer geprägt, aber auch viele Ärzte, die ihm nahe standen.
Ihm, seinem Team und der schon in den 50-iger Jahren gepflegten engen Zusammenarbeit mit den anderen medizinischen Disziplinen, insbesondere der Herzchirurgie, der Radiologie, der Anästhesiologie, der Physiologie, Pharmakologie und Pathologie, ist es zu verdanken, dass Düsseldorf sowohl in der Versorgung der herzkranken Patienten als auch wissenschaftlich einen national und international hervorragenden Ruf entwickelte. Diese Erfolge wurden gekrönt durch einen der ersten Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der bereits in den 60-iger Jahren an der Medizinischen Fakultät in Düsseldorf zur Erforschung der Herzkrankheiten eingerichtet wurde und nachhaltig über die nächsten Jahrzehnte die wissenschaftliche Entwicklung prägte.
Seine konsequente Arbeit als Wegbereiter der modernen Kardiologie in Deutschland und sein Einsatz für die internationale Anerkennung der deutschen Kardiologie brachten Loogen als erstes deutsches Mitglied in den Vorstand der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie. Von 1980 bis 1984 war er ihr Präsident. Unter seiner Präsidentschaft fand 1984 in Düsseldorf der Europäische Kongress für Kardiologie statt, der fast 10.000 Teilnehmer aus aller Welt anzog. Der ungewöhnliche Erfolg dieses Kongresses war Maßstab und Grundlage für die von 1988 an jährlich stattfindenden europäischen Tagungen. Der Kongress ist inzwischen der größte kardiologische Fachkongress weltweit, was ohne Loogens erfolgreiches Wirken nicht möglich gewesen wäre. Sein Name blieb dabei stets eng mit Düsseldorf verbunden. Auch die Stadt kann stolz auf ihn sein.
Auch setzte sich der bis zum heutigen Tage im Stadtteil Benrath lebende Jubilar aktiv für die Belange seiner Stadt ein. So ist er vielen Düsseldorfern in Erinnerung, da er in den 50er Jahren aktiv bei Fortuna Düsseldorf gespielt hatte. Bekannt wurde er zudem als Mannschaftsarzt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beim Endspiel um die Weltmeisterschaft in Bern 1954.
1987 wurde er durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse geehrt.
Am 24. April werden den Jubilar vor allem seine ehemaligen Mitarbeiter und Schüler in einer Feierstunde in Düsseldorf ehren.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin, Sportwissenschaft
überregional
Personalia
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).