idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Mit den Belter-Dialogen widmet sich die Konrad-Adenauer-Stiftung gemeinsam mit der Universität Leipzig den Impulsen zu Zivilcourage und dem Widerstand der Beltergruppe - dem studentischen Widerstand gegen das SED-Regime an der Universiät Leipzig. Die Veranstaltung soll verschiedenen Aspekte des damaligen Terrors an ostdeutschen Bildungseinrichtungen zur Geltung bringen und einer breiten
Öffentlichkeit zugänglich machen.
Zeit: 19.05.2009, 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Ort: Universität Leipzig
Alter Senatssaal
Rektoratsgebäude
Ritterstr. 26
04109 Leipzig
Abendveranstaltung: 19 Uhr
Es war vor allem die geistige Unfreiheit der beiden totalitären Regime in Deutschland, die Studenten zum politischen Widerstand brachte. In der Zeit des Nationalsozialismus war es die Gruppe um die Geschwister Scholl, die sich in München dem System entgegen stellte. In der sowjetischen Besatzungszone und in der DDR sahen viele Studenten in ihnen ein Vorbild, und wandten sich aktiv gegen den Totalitarismus des SED-Regimes. Ihr Ziel war die Schaffung eines demokratischen Deutschlands. Auch sie wurden mit aller Härte verfolgt, auf Jahre ins Gefängnis geworfen, in die UdSSR deportiert oder erschossen. So wurden allein in den Jahren 1945 bis 1955 neun Studenten der Universität Leipzig zum Tode verurteilt und hingerichtet, 95 wurden zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
Die Belter-Dialoge sollen dem Widerstand gedenken. Sie finden am Dienstag, 19. Mai 2009, erstmals statt. Die interdisziplinäre Veranstaltungsreihe will die verschiedenen Aspekte des damaligen Terrors an ostdeutschen Bildungseinrichtungen beleuchten.
Zu Wort kommen auch die Zeitzeugen selbst. Im Tagesprogramm von 10.00 bis 16:00 Uhr sprechen unter anderem die ehemaligen Mitglieder der Belter-Gruppe Prof. Dr. Siegfried Jenkner und Prof. Dr. Werner Gumpel. Die Beiträge werden durch wissenschaftliche Impulse des an der Universität Leipzig lehrenden Historikers Prof. Dr. Ulrich von Hehl und dem langjährigen Leiter des Universitätsarchivs Leipzig Prof. Dr. Gerald Wiemers ergänzt. Festredner am Abend ist Staatsminister Dr. Geert Mackenroth.
Aus dem Programm :
10 Uhr | Begrüßung und Einführung
Dr. Joachim Klose, Dresden
Landesbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung für den Freistaat Sachsen
10.15 Uhr | Vom demokratischen Neubeginn zur sozialistischen
Umgestaltung der Hochschulen in der SBZ und der frühen DDR
Prof. Dr. Siegfried Jenkner, Zeitzeuge
11.30 Uhr | Die Universität Leipzig im Spannungsfeld von bürgerlicher Wissenschaft und sozialistischer Umgestaltung
Prof. Dr. Ulrich von Hehl, Uni Leipzig
14.00 Uhr | Studentischer Widerstand in der SBZ/DDR im Spiegel der Überlieferung
Prof. Dr. Gerald Wiemers, Uni Leipzig
15.15 Uhr | Allein im Kampf ums überleben - Erfahrungen mitteldeutscher
Studenten in den Lagern des Gulag
Prof. Dr. Werner Gumpel, Zeitzeuge
19 Uhr | Festabend
Die Belter-Gruppe (unter anderem mit Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Prof. Dr. Franz Häuser, Rektor der Universität Leipzig sowie Dr. Geerth Mackenroth, Staatsminister, Sächsisches Staatsministerium für Justiz)
Die Belter-Dialoge wurden nach dem Leipziger Studenten Herbert Belter benannt. Der Name steht symbolisch auch für die mit ihm verurteilten Studenten und die anderer in jener Zeit an Hochschulen tätigen Widerstandsgruppen. Herbert Belter wurde im Januar 1951 von einem sowjetischen Militärtribunal zum Tode verurteilt und in Moskau erschossen. Die anderen zur Gruppe gehörigen Mitglieder, darunter Prof. Dr. Werner Gumpel und Prof. Siegfried Jenkner, wurden zu 25 Jahren Freiheitsentzug und Zwangsarbeit verurteilt und nach Workuta, jenseits des Polarkreises gebracht.
Sehr herzlich laden wir Sie zur Tagung und Festveranstaltung "Belter-Dialoge - Impulse zu Zivilcourage und Widerstand" ein und bitten um Anmeldung über die Konrad-Adenauer-Stiftung unter kas-dresden@kas.de oder Telefon 0351-563446-0.
http://www.kas.de/proj/home/events/87/1/year-2009/month-5/veranstaltung_id-35436...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).