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18.05.2009 15:49

Antihaftbeschichtung für Nanoröhrchen

Ute Missel Kommunikation und Presse
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Widerstandsfähigere Materialien, bessere Kleber, kleinere Rechner - die Wissenschaft verspricht sich viel von Nanoröhrchen und ihren erstaunlichen Eigenschaften: Die hauchdünnen Kohlenstoffröhrchen sind nämlich extrem stabil und elektrisch leitfähig. Einzig ihre Herstellung in größeren Mengen bereitet noch Probleme. Chemiker um Prof. Dr. Dirk M. Guldi und Prof. Dr. Andreas Hirsch von der Universität Erlangen-Nürnberg haben jetzt eine Methode entwickelt, mit der einige dieser Probleme gelöst werden können. Das Team hat seine Forschungergebnisse in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Chemistry veröffentlicht.

    Nanoröhrchen sind mehr als zehntausend Mal dünner als ein menschliches Haar, können aber tausendfach länger sein. Sie bestehen aus einer einzigen Lage von Kohlenstoffatomen, die in Sechseckstrukturen zu einem dünnen, langen Hohlzylinder aufgerollt sind. Werden die Röhrchen in größeren Mengen hergestellt, zeigen sie ganz unterschiedliche elektronische, thermische oder mechanische Eigenschaften - abhängig davon wie lang, dick oder verdreht sie sind. Wie Spaghetti auf einem Teller kleben sie dann aneinander und verwickeln sich. Schlimms­tenfalls können die Nanoröhrchen dadurch unbrauchbar werden, weil sie so ihre speziellen Eigenschaften untereinander beeinflussen. Halbleiter-Röhrchen wie sie in Transistoren eingesetzt werden können zum Beispiel ihre Wirkung verlieren, wenn sie an Gegenstücken mit metallischen Eigenschaften haften.

    Die Erlanger Wissenschaftler haben jetzt eine Art molekularen Anker entwickelt, der sich an der Außenwand der Kohlenstoffzylinder anlagert. Er wirkt dort wie Seife, verhindert, dass die Nano-Röhrchen aneinander kleben und macht die Röhrchen wasserlöslich. "Ein Meilenstein.", betont Professor Guldi. "Diese Entwicklung erleichtert die Prozessierbarkeit von Kohlenstoff-Nanoröhrchen enorm und macht sie vor allem viel umweltfreundlicher." Der molekulare Anker ist darüber hinaus lichtempfindlich und kann elektrische Ladungen an das Nanoröhrchen abgeben. So lassen sich dessen Eigenschaften gezielt verändern. Dieser Ansatz der Erlanger Forscher verspricht völlig neue industrielle Anwendungen.

    Weitere Informationen für die Medien

    Prof. Dr. Dirk Guldi
    Tel.: 09131/85-27340
    dirk.guldi@chemie.uni-erlangen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Chemie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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