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Wissenschaft
Ein über 100 Tonnen schwerer Dipolmagnet, in unzählige Einzelteile zerlegt auf Tiefladern angeliefert und nach jahrelanger Aufbauarbeit endlich gemeinsam mit einem speziellen Detektorsystem in Betrieb: Mit dem Magnetspektrometer KAOS sind die Voraussetzungen zur Untersuchung so genannter seltsamer Teilchen in der Mainzer Kernphysik geschaffen, zu denen unter anderem das 1947 entdeckte Kaon gehört. Seltsamkeit bedeutet in diesem Zusammenhang, dass neben den u- und d-Quarks (den Bausteinen von Protonen und Neutronen) in diesen Teilchen noch eine weitere Quarksorte vorhanden ist, die der s-Quarks. Über seltsame Teilchen weiß man zum derzeitigen Standpunkt noch wenig.
Die Experimente mit diesem neuen Messinstrument sollen unter anderem zu einem besseren Verständnis der Produktionswahrscheinlichkeiten von Kaonen führen, im Fokus der Mainzer Untersuchungen stehen aber insbesondere Eigenschaften von sogenannten Hyperkernen, bei denen es sich um Atomkerne mit eingelagerten seltsamen Teilchen handelt. Die Ergebnisse würden letztlich neue Einblicke in die Struktur der Materie ermöglichen, die von der Skala der Kerne bis zu der von Neutronensternen reichen, so die Erwartungen.
Nachdem das Großgerät bereits Ende des letzten Jahres in Betrieb genommen worden ist, wird es nun auch offiziell eingeweiht. Wir laden Sie herzlich ein zur Einweihung des Magnetspektrometers KAOS
am Freitag, den 5. Juni 2009, um 11:00 Uhr
im Foyer des Instituts für Kernphysik
Johann-Joachim-Becher-Weg 45
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Einweihung ist Teil des SPHERE Kick-off-Events, bei dem Wissenschaftler aus Italien, Spanien, Deutschland und der Tschechischen Republik zur Gründung des wissenschaftlichen Netzwerkes "Strange particles in hadronic environment research in Europe" (SPHERE) in Mainz zusammenkommen. Mit einleitenden Grußworten wird Univ.-Prof. Dr. Josef Pochodzalla die Veranstaltung eröffnen.
Dr. Christian Sturm von der Goethe Universität Frankfurt am Main wird einen Fachvortrag über "KAOS an der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI)" halten. Zusätzlich werden Führungen in kleinen Gruppen durch die Anlagen des Instituts zu dem experimentierbereiten KAOS-Spektrometer angeboten. Mit einer Einweihungsfeier vor der Spektrometerhalle soll die Veranstaltung ausklingen.
Wir würden uns freuen, Sie bei dieser Veranstaltung als unseren Gast begrüßen zu dürfen.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Dr. Patrick Achenbach
Institut für Kernphysik
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Tel. 06131 39-25831
Fax 06131 39-22964
E-Mail: patrick@kph.uni-mainz.de
u.A.w.g. bis 4. Juni 2009
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Physik / Astronomie
überregional
Pressetermine
Deutsch
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