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Wissenschaft
Im Juli 2009 startet der Bayerische Forschungsverbund Adulte Neurale Stammzellen ForNeuroCell in eine zweite Förderphase. Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst stellt für den Zeitraum von drei Jahren 2,4 Millionen Euro für die Erforschung des Potentials von Adulten Neuralen Stammzellen für eine regenerative zellbasierte Therapie von neurodegenerativen Erkrankungen des Zentralnervensystems bereit. Sprecheruniversität von ForNeuroCell II ist die Universität Erlangen-Nürnberg.
Als Sprecher fungiert Prof. Dr. Jürgen Winkler, Abteilung für Molekular Neurologie. Mit Teilprojekten vertreten sind außerdem Prof. Dr. Ingmar Blümcke, Neuropathologisches Institut des Universitätsklinikums Erlangen, und Prof. Dr. Michael Wegner, Lehrstuhl für Biochemie und Pathobiochemie. Insgesamt besteht der Verbund aus zehn Arbeitsgruppen der Universitäten in München (LMU und TU), Regensburg, Erlangen-Nürnberg und Würzburg sowie dem Helmholtz Zentrum München.
Der Weg neuronaler Stammzellen zur Reife
Viele Erkrankungen des Zentralnervensystems (ZNS), so die Parkinson- und Alzheimer-Erkrankungen, verursachen einen dauerhaften Verlust von Nerven und glialen Stützzellen mit der Folge eines Ausfalls der damit verbundenen Funktionen und einer schwerwiegenden und bleibenden Beeinträchtigung der betroffenen Patienten. Die Identifizierung von neuralen Stamm- und Vorläuferzellen im erwachsenen (adulten) Gehirn, die die Fähigkeit haben, sich zu vervielfältigen und in Nervenzellen und gliale Zellen auszureifen, hat große Hoffnungen auf wiederherstellende Therapien von Erkrankungen des ZNS geweckt.
Ziel des Bayerischen Forschungsverbundes Adulte Neurale Stammzellen ist, das Potential dieser Zellen im Hinblick auf eine therapeutische Anwendung und funktionelle Wiederherstellung zu erforschen. Im Verbund arbeiten grundlagenorientierte Arbeitsgruppen mit neurowissenschaftlichen klinischen Arbeitsgruppen an den Fragen, wie die Erhaltung der adulten Stammzellen und die einzelnen Schritte auf dem Weg der Stammzellen zu einer ausdifferenzierten Nerven/Gliazelle gesteuert sowie diese in ein komplexes Netzwerk funktionell eingebaut werden können und langfristig eine therapeutischen Anwendung erreicht werden kann.
In einer ersten Förderphase von ForNeuroCell wurden bereits wichtige Plattformen und eine enge Vernetzung grundlagenorientierter Neurowissenschaften mit Bildgebungstechnologien und klinisch orientierten Arbeitsgruppen etabliert. In einem zweistufigen Auswahlverfahren wurde der Forschungsverbund für eine zweite Förderphase inhaltlich und methodisch durch drei Arbeitsgruppen in den Bereichen Rolle der extrinsischen Faktoren in der Neurogenese, Expertise im Bereich Oligodendrogliogenese und Zwei-Photonen-Mikroskopie ergänzt und gestärkt.
Mit dem Verbund ForNeuroCell II werden die Expertisen auf dem Gebiet der Adulten Neuralen Stammzellen in Bayern gebündelt und die Grundlage für die Nachhaltigkeit der adulten neuralen Stammzellforschung in Bayern geschaffen.
Die Universität Erlangen-Nürnberg, gegründet 1743, ist mit 26.000 Studierenden, 550 Professorinnen und Professoren sowie 2000 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte Universität in Nordbayern. Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen an den Schnittstellen von Naturwissenschaften, Technik und Medizin in engem Dialog mit Jura und Theologie sowie den Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Seit Mai 2008 trägt die Universität das Siegel "familiengerechte Hochschule".
Weitere Informationen für die Medien:
Prof. Dr. Jürgen Winkler
Tel.: 09131/85-39323, -39324
juergen.winkler@uk-erlangen.de
jasmin.burczyk@uk-erlangen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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