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23.04.2001 16:18

1941 - 2001: Der Computer wird sechzig. Berliner Team baut eine Rekonstruktion der Rechenmaschine Z3

Ilka Seer Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Freie Universität Berlin

    Am 12. Mai 1941 hat der Berliner Erfinder Konrad Zuse seine Rechenmaschine Z3 einer kleinen Gruppe von Besuchern zum ersten Mal vorgeführt. Unbemerkt von der Öffentlichkeit hatte Zuse damit seinen Traum von einer automatischen Rechenmaschine erfüllt und das Zeitalter des Computers eröffnet. Aus diesem Anlaß veranstalten am 11. Mai 2001 das Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB), die Freie Universität Berlin und die Technische Universität Berlin ein halbtägiges Symposium mit dem Titel "60 Jahre Computergeschichte". Das Symposium wird über Leben und Werk von Konrad Zuse sowie über die Geschichte seiner Rechenmaschinen Auskunft geben.

    Beim Symposium wird auch die Rekonstruktion der Rechenmaschine Z3 gezeigt, die von einem Team der beiden Berliner Universitäten nachgebaut wurde. Das Projekt wurde von Prof. Raul Rojas (Freie Universität) und Dr. Horst Zuse (Technische Universität) geleitet, die elektronischen Schaltungen wurden von Dr. Frank Darius und Dipl. Ing. Georg Heyne in mühevoller Arbeit entworfen und implementiert. Auch Schulen haben ihren Beitrag für dieses Vorhaben geliefert: Der Rahmen für die Maschine wurde von der 1. Berufsschule für Sonderpädagogik (Berlin-Pankow), die Konsole vom Friedrich-Schiller-Gymnasium (Bautzen) und der Lochstreifenleser von der Konrad-Zuse-Schule (Hünfeld) gebaut.

    Konrad Zuse entwickelte seine erste Rechenmaschine, die Z1, von 1936 bis 1938. Die Maschine war eine mechanische Konstruktion und aus diesem Grund etwas anfällig. Nach einem Zwischenexperiment mit der Rechenmaschine Z2 hat Konrad Zuse die Z3 vollständig mit telephonischen Relais gebaut. Die Z3 war die erste programmierbare Rechenmaschine der Welt, konnte die arithmetischen Grundoperationen in beliebigen Kombinationen ausführen und besaß einen Speicher für 64 Zahlen. Die Z3 war auch die erste Maschine, die mit Gleitkommazahlen arbeiten konnte. Andere Maschinen jener Zeit konnten dahingegen nur mit ganzen Zahlen umgehen. Nach der Vorführung der Z3 im Jahr 1941 konnte Zuse einen Auftrag für eine noch größere Maschine sichern: die Z4, die bis 1945 fast vollendet wurde. Beide Rechenmaschinen, Z1 und Z3, wurden 1943 im Krieg zerstört.

    Der Nachbau der Rechenmaschine Z3, der bei dem Workshop am 11. Mai vorgestellt wird, ist mit kleinen Relais realisiert worden. Die Architektur der Maschine wurde respektiert, aber so implementiert, daß der Fluß von Daten durch kleine Leuchtdioden angezeigt wird. Damit ist der Nachbau historisch korrekt und gleichzeitig pädagogisch geeignet, um den jüngeren Generationen von Studenten und Schülern die Geschichte dieser Rechenmaschinen lebendig werden zu lassen. Die Maschine ist klein genug, um transportiert zu werden, und wird in Zukunft bei verschiedenen Ausstellungen gezeigt. Eine Rekonstruktion im Maßstab 1:1 wurde in den Ž60er Jahren von Konrad Zuse selbst gebaut und befindet sich heute im Deutschen Museum in München.

    Bei dem Workshop werden Vertreter des ZIB und der Konrad-Zuse-Gesellschaft sprechen, sowie die beiden Initiatoren des Projektes: Horst Zuse wird über Leben und Werk seines Vaters sprechen und die Teilnehmer des Nachbau-Teams vorstellen. Raul Rojas wird die Struktur und Funktionsweise der Z3 erläutern. Michael Williams von der Universität Calgary wird in seinem Vortrag auf die ersten Computer in anderen Länder hinweisen und sie mit den Maschinen von Konrad Zuse vergleichen.

    Symposium: "60 Jahre Computergeschichte - Konrad Zuses Z3: 1941-2001"
    11. Mai 2001
    9.00 - 13.00 Uhr

    Veranstaltungsort: Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik
    Takustr. 7
    14195 Berlin-Dahlem

    Das vollständige Programm des Workshops finden Sie im Internet unter http://www.zib.de/zuse oder http://www.zuse.org

    Weitere Informationen erteilen Ihnen gerne:
    - Prof. Dr. Raúl Rojas, Institut für Informatik der Freien Universität Berlin, Takustr. 9, 14195 Berlin, Tel.: 030 / 838-75100, E-Mail: rojas@inf.fu-berlin.de
    - Dr. Horst Zuse, Fachbereich Informatik der Technischen Universität Berlin, Franklinstr. 28/29, 10587 Berlin, Tel: 030 / 31 42 47 88 und 881 59 88, E-Mail: horst.zuse@t-online.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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