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Wissenschaft
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat der Freien Universität Berlin drei weitere Sonderforschungsbereiche (SFB) bewilligt. Der DFG-Bewilligungsausschuss in Bonn beschloss die Förderung von zwei SFB, in denen die Freie Universität die Sprecherfunktion innehat und einen weiteren, an dem sie beteiligt ist. Einer der neuen SFB an der Freien Universität ist der bundesweit erste veterinärmedizinische Sonderforschungsbereich.
Es handelt sich dabei um den SFB "Ernährung, intestinale Mikrobiota und Wirtsinteraktionen beim Schwein". Ebenfalls neu bewilligt wurde der SFB "Molekulare Organisation der zellulären Kommunikation im Immunsystem", an dem die Freie Universität beteiligt ist; Sprecherfunktion hat die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Verlängert wurde der an der Freien Universität angesiedelte Sonderforschungsbereich "Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit".
Der Präsident der Freien Universität, Prof. Dr. Dieter Lenzen, zeigte sich erfreut über die neuen Förderzusagen. Die Entscheidungen seien ein Beleg für die Forschungsstärke und -vielfalt der Freien Universität. Die Freie Universität hat damit derzeit die Sprecherfunktion von neun SFB inne, an zehn weiteren ist sie beteiligt. Zudem ist sie in zehn SFB der Charité - Universitätsmedizin Berlin eingebunden.
Die neuen SFB werden mit zunächst vier Jahre gefördert, hinzu kommt jeweils die 20-prozentige Programmpauschale für indirekte Kosten. Die DFG fördert damit von 2010 an insgesamt 244 Sonderforschungsbereiche.
Die neuen und die um eine Förderperiode verlängerten Sonderforschungsbereiche im Einzelnen:
Im Rahmen des neuen SFB 852 "Ernährung, intestinale Mikrobiota und Wirtsinteraktionen beim Schwein" erforschen Wissenschaftler des Fachbereichs Veterinärmedizin der Freien Universität den Einfluss von Nahrungsfaktoren auf die Darmfunktion und die Tiergesundheit. Ziel ist es, gesundheitspolitisch wie wirtschaftlich relevante Krankheiten von Schweinen besser zu behandeln oder zu verhindern. Angestrebt ist eine effektivere Tierhaltung ohne Antibiotika. Der Forschungsgegenstand eröffnet zahlreiche Perspektiven für die Tierernährung, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Die mögliche Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen ist langfristig Teil des Forschungsprogramms.
Sprecher ist Professor Dr. Jürgen Zentek; weiter beteiligt sind die von Freier Universität und Humboldt-Universität getragene Charité Universitätsmedizin Berlin sowie die Humboldt-Universität zu Berlin und die Technische Universität Berlin. Weitere Kooperationspartner sind das Bundesinstitut für Risikobewertung, Berlin, Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Potsdam-Rehbrücke.
Für weitere Informationen und Interview-Wünsche:
Professor Dr. Jürgen Zentek, Institut für Tierernährung der Freien Universität Berlin,
Telefon: 030 / 838-52256, E-Mail: zentek.juergen@vetmed.fu-berlin.de
Präzise gesteuerte Kommunikationsprozesse in und zwischen Zellen sind für die Funktion des Gesamtorganismus wie auch der verschiedenen Organsysteme unabdingbar. Diese Kommunikationsprozesse im physiologischen und pathologischen Immunsystem auf molekularer Ebene zu verstehen, ist Ziel des SFB 854 "Molekulare Organisation der zellulären Kommunikation im Immunsystem". Forscher der Universität Magdeburg wollen tiefere Einblicke in die molekulare Regulation von Immunprozessen erlangen und zugleich Neurobiologie und Immunologie miteinander verbinden. Die Thematik der Signalübermittlung in Zellen des Immunsystems wird in diesem Sonderforschungsbereich aus einem neuen Blickwinkel betrachtet, indem Erkenntnisse aus gut untersuchten Signalübermittlungsprozessen im Nervensystem genutzt werden.
Sprecher ist Professor Dr. Burkhart Schraven von der Universität Magdeburg; weitere antragstellende Hochschule ist die Freie Universität Berlin. Außerdem beteiligt sind das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig, und das Leibniz-Institut für Neurobiologie, Magdeburg.
Der um eine Förderperiode verlängerte SFB 700 "Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit: Neue Formen des Regierens?" treibt in der zweiten Förderphase bis 2013 die Forschung über theoretisch-konzeptionelle, empirisch-analytische und normative Implikationen der Übertragung von Governance-Konzepten auf Räume begrenzter Staatlichkeit weiter voran. Neu befassen sich die Wissenschaftler vor allem mit Aneignungs- und Abwehrprozessen, die bei sogenannten Governance-Transfers auftreten, sowie mit den materiellen Grundlagen von Governance. Verstärkt wird der SFB 700 durch fünf neue Projekte: Governance im Vorderen Orient (Prof. Dr. Cilja Harders), Regieren im frühen Mittelalter (Prof. Dr. Stefan Esders), Governance-Transfers im Bereich Sicherheit (Dr. Ursula Schröder), humanitäre Governance (Prof. Dr. Heike Krieger) und Governance geistiger Eigentumsrechte (Prof. Dr. Susanne Lütz).
Sprecher sind Prof. Dr. Thomas Risse und Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl von der Freien Universität Berlin; weitere beteiligte Hochschulen sind die Universität Potsdam, die Universität zu Köln, die Hertie School of Governance Berlin sowie die Stiftung Wissenschaft und Politik Berlin und das Wissenschaftszentrum Berlin.
Für weitere Informationen und Interview-Wünsche:
Dr. Lars Brozus, Telefon: 030-838-58501, E-Mail: brozus@zedat.fu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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