idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.12.2009 11:46

Einheitliche Analysen für sauberes Trinkwasser in Europa

Imke Frischmuth Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB)

    PTB-Wissenschaftler erhalten Auszeichnung für Konzept zur Vergleichbarkeit und Rückführbarkeit von Wasseruntersuchungen

    Sauberes Wasser ist für den Menschen lebenswichtig. Insbesondere wenn es zum Trinken, Kochen und zur Lebensmittelherstellung verwendet wird. Daher haben sich die EU-Mitgliedsländer in mehreren Richtlinien dazu verpflichtet, ihren Bürgern dauerhaft sauberes Trinkwasser zu garantieren. Voraussetzung dafür ist aber eine Wasseranalytik, die exakte Werte für mögliche Schadstoffe liefert, die dann auch noch international vergleichbar sind. Deshalb haben Wissenschaftler der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) gemeinsam mit Forschern der Universität Stuttgart (AQS BW = Analytische Qualitätssicherung Baden-Württemberg) und des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wasserforschung (IWW) neue metrologische Konzepte erarbeitet, wie die Vergleichbarkeit von Messergebnissen ohne zusätzlichen Aufwand realisiert werden kann. Für diese Arbeit erhielten die Forscher im November den CITAC Award 2009.

    CITAC steht für Cooperation on International Traceability in Analytical Chemistry und ist eine Vereinigung von Vertretern wichtiger Industrieländer aus allen Kontinenten. Ihr Ziel ist die Verbesserung der Rückführbarkeit in der Chemie auf weltweiter Ebene. Die internationale Vergleichbarkeit analytischer Messergebnisse soll unabhängig von Ort und Zeitpunkt ihrer Entstehung sichergestellt sein. Dies ist von entscheidender Bedeutung, wenn man einheitliche Qualitätsstandards für Trinkwasser in allen Ländern Europas erreichen möchte.

    National und international werden chemische Messungen in der Regel durch Ringversuche verglichen. Hierbei erhalten die teilnehmenden Labore Proben unbekannter Konzentration zur Analyse. Als gut galt ein Ergebnis bisher, wenn es möglichst nah am Mittelwert der Ergebnisse aller Teilnehmer lag. Dieser so genannte Konsenswert kann von der tatsächlichen Konzentration allerdings deutlich abweichen und eine entsprechend großen Unsicherheit besitzen. Das neue Konzept zur Durchführung von Ringversuchen von PTB, AQS BW und IWW verwendet metrologisch rückgeführte Referenzwerte mit geringeren Unsicherheiten, die im Bereich von einem Prozent oder weniger liegen können. Diese Referenzwerte dienen als Basis für die zunehmend geforderte internationale Vergleichbarkeit von Messwerten und stehen darüber hinaus den teilnehmenden Laboratorien als zuverlässige Bezugspunkte zur Überprüfung der Genauigkeit ihrer Messverfahren zur Verfügung.

    Möglich wird dies durch eine sehr genaue Probenherstellung: Die Probenpräparationen erfolgen durch gravimetrische oder volumetrische Zugabe bestimmter Mengen des Analyten zu einem Leitungswasser (Matrix). Die Referenzwerte werden aus den zugegebenen Mengen sowie der von vornherein gegebenen Konzentration des Analyten im ursprünglichen Leitungswasser ermittelt. Letzteres zu bestimmen ist allerdings wegen der meist geringen Konzentration schwierig. Es konnte nun gezeigt werden, dass die Resultate der Teilnehmer zur Ermittelung der Ausgangskonzentration des Wassers herangezogen werden können. Dazu wurde ein der Standardaddition ähnliches Verfahren entwickelt, mit dem durch Extrapolation diese Ausgangskonzentrationen ohne zusätzlichen Arbeitsaufwand und mit ausreichend guter Unsicherheit erhalten werden.

    PTB-Ansprechpartner
    Detlef Schiel, Arbeitsgruppe, 3.11 Anorganische Analytik, Tel.: (0531) 592-3110,
    E-Mail: detlef.schiel@ptb.de
    Olaf Rienitz, Arbeitsgruppe, 3.11 Anorganische Analytik, Tel.: (0531) 592-3318,
    E-Mail: olaf.rienitz@ptb.de

    Das Foto kann in hoher Auflösung herunter geladen werden unter http://www.ptb.de/de/aktuelles/archiv/presseinfos/pi2009/pitext/pi091210.html

    Weitere aktuelle PTB-Nachrichten:
    o CHIRP - das nützliche Zwitschern (02. Dez.)
    o Szenen aus der Forschung - die neuen maßstäbe sind da (01. Dez.)
    o Studium und Ausbildung aus einem Guss (30. Nov.)
    o Nur noch Katzen haben ein Katzenfell (19. Nov.)
    o Spiegel-Konzept macht Herstellung frequenzstabiler Laser einfacher (19. Nov.)
    o Terahertz-Kalibrierung der PTB überzeugt auch US-Laserhersteller (5. Nov.)
    Die Nachrichten finden Sie direkt auf der PTB-Homepage: http://www.ptb.de/

    ***************************************************
    Imke Frischmuth
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB)
    Bundesallee 100
    38116 Braunschweig
    Tel. 0531-592-9323
    Fax 0531-592-3008
    E-Mail: imke.frischmuth@ptb.de
    ***************************************************


    Bilder

    Diese quecksilberhaltigen Wasserproben wurden im Rahmen eines Ringversuches an zahlreiche europäische Labore verschickt. Zur besseren Vergleichbarkeit der Analyseergebnisse über Ländergrenzen hinweg, haben unter anderem Wissenschaftler der PTB ein einfaches und schnelles Verfahren entwickelt, das nun mit einem Preis geehrt wurde. Solche Vergleichsverfahren sind nötig, um europaweit wirklich gleiche Standards im Umweltschutz und in der Gesundheitsvorsorge zu schaffen.
    Diese quecksilberhaltigen Wasserproben wurden im Rahmen eines Ringversuches an zahlreiche europäisch ...
    Foto: PTB
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).