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18.06.2001 15:59

Historische Fotografien vom Niederrhein

Rolf Willhardt Stabsstelle Presse und Kommunikation
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

    Eine Ausstellung in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf zeigt Bilder des Fotografen Erwin Quedenfeldt (1869 bis 1948).

    "Einzelbilder vom Niederrhein" betitelte der seit 1903 in Düsseldorf lebende Fotograf Erwin Quedenfeldt (1869-1948) eine Serie von Bildern, die er in der Zeit von 1904 bis 1915 aufnahm. Die etwa 1600 auf Karton aufgezogenen Original-Bromsilberabzüge erschienen im Selbstverlag und konnten einzeln oder in Serien bezogen werden.

    Aus der vollständigen Serie, die Quedenfeldt seinerzeit der Landes- und Stadtbibliothek Düsseldorf überließ, ist in der Universitäts- und Landesbibliothek vom 18. Juni bis zum 10. August 2001 eine Auswahl von etwa 60 Aufnahmen zu sehen, die vorwiegend Motive aus kleineren niederrheinischen Städten zeigen.

    Quedenfeldt formulierte im Vorwort zu seiner Bilderserie seine Intentionen: "Zum ersten Male finden die eigenartigen, kräftig gestalteten Backsteinhäuser des ganzen Niederrheins, die trotz ihrer eindringlichen Formenschönheit noch gänzlich unbeachtet geblieben sind, auf diesen Bildern genau ihre Wiedergabe." Quedenfeldt zeigt Orte wie Kalkar, Rees, Xanten oder Wesel, wie es scheint bewußt idyllisierend, in einem Zustand vorindustrieller Unberührtheit. Nur auf einem Foto sind, als Boten der neuen Zeit, eine elektrische Straßenbahn und ein Automobil zu sehen. Gern gruppierte er auch Kinder in Kittelschürzen und mit Holzschuhen an den Füßen als Staffage vor Hauseingänge und Häusergruppen. Seine Bilder bewahren in zahlreichen Einzelheiten das Erscheinungsbild der kleinen niederrheinischen Städte, von denen die meisten im Zweiten Weltkrieg erhebliche Zerstörungen hinnehmen mußten.

    Erwin Quedenfeldt erlebte, wie viele Künstler seiner Zeit, nach dem Ersten Weltkrieg eine Phase politischer Radikalität. In seinem Haus in der Rosenstraße 28 trafen sich Künstler wie Gerd Wollheim, Otto Pankok und andere Angehörige des "Aktivistenbundes 1919". 1923 verließ Quedenfeldt nach einer persönlichen Krise Düsseldorf und starb nach einem unruhigen Wanderleben 1948 in Bischofswiesen bei Berchtesgaden.

    Bedauerlicherweise ist das Werk dieses großen Düsseldorfer Fotografen bisher nur verstreut in einzelnen (und längst vergriffenen) Ausstellungskatalogen publiziert worden. Es wäre an der Zeit, mit einer umfassenden Dokumentation einen repräsentativen Querschnitt durch Erwin Quedenfeldts Schaffen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Ausstellung in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf möchte dazu einen Anstoß vermitteln.

    Die Bilder von Erwin Quedenfeldt sind im Foyer der ULB während den Öffnungszeiten (Mo - Fr 9 - 20 Uhr, Sa 9 - 13 Uhr) zu besichtigen.

    Ansprechpartner: Rudolf Schmitt-Föller (Ausstellungsreferat), Tel. 81-15288; Email: schmittf@ub.uni-duesseldorf.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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