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Wissenschaft
Julius Brennecke, Gruppenleiter am Wiener Institut für Molekulare Biotechnologie IMBA, erhält einen der begehrten „Starting Independent Researcher Grants“ des Europäischen Forschungsrats ERC (European Research Council). Die Förderung in der Höhe von 1,5 Millionen Euro wird über einen Zeitraum von fünf Jahren ausgezahlt. Mit den Mitteln wird ein umfangreiches Projekt zur RNA-Interferenz finanziert.
Das Projekt mit dem Namen „DROSOpiRNAs“ untersucht die noch weitgehend unbekannte Funktionsweise von piRNAs in Geschlechtszellen der Taufliege Drosophila. Diese kleinen RNA-Moleküle, die sich ausschließlich in der Keimbahn von Tieren finden, stellen eine Art Immunsystem des Genoms dar. Ihre Aufgabe ist es, die potenziell schädigenden Transposons in Schach zu halten, die sich ähnlich wie manche Viren im Genom einnisten und die genetische Ausstattung der Zellen für ihre eigene Vermehrung mißbrauchen.
Obwohl piRNAs für die Reifung von Keimzellen unerläßlich sind, wurden sie erst vor vier Jahren entdeckt. Das Forschungsgebiet steckt daher noch voller offener Fragen und ist gerade deshalb besonders reizvoll. Julius Brennecke wird mit den ERC-Mitteln drei bis vier neue MitarbeiterInnen anstellen und kostenintensive Schlüsselexperimente (zum Beispiel „high throughput sequencing“) durchführen können.
Mit den Starting Grants unterstützt der ERC Nachwuchswissenschaftler, die ihr herausragendes Talent bereits bewiesen haben und im Begriff sind, eine unabhängige Forschungsgruppe zu etablieren bzw. zu konsolidieren. Kriterien für die Vergabe sind ausschließlich die wissenschaftliche Exzellenz des Forschers und das innovative Potenzial der Forschungsidee.
Der Münchner Biologe Julius Brennecke ist seit 2009 Gruppenleiter am IMBA. Erst Mitte Juni 2010 hatte er den hochdotierten START-Nachwuchspreis der österreichischen Bundesregierung zuerkannt bekommen, von dem er nun vereinbarungsgemäß nur die Differenz zum ERC Starting Grant erhält. Anfang Juni war er mit dem „Premio Leonardo da Vinci“ des Rotary Club Wien Ring ausgezeichnet worden.
Mit Julius Brennecke wird bereits der vierte IMBA-Forscher mit einem ERC-Grant ausgezeichnet. Im Jahr 2007 erhielt Kazufumi Mochizuki ebenfalls einen Starting Grant, 2008 und 2009 ging jeweils ein Advanced Investgator Grant an Josef Penninger und Jürgen Knoblich. In einem vor kurzem veröffentlichten Ranking liegt das IMBA bei erfolgreichen Einwerbungen von ERC-Grants unter den österreichischen Forschungseinrichtungen an zweiter Stelle, nach der Univertsität Wien.
IMBA
Das IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften kombiniert Grundlagen- und angewandte Forschung auf dem Gebiet der Biomedizin. Interdisziplinär zusammengesetzte Forschergruppen bearbeiten funktionsgenetische Fragen, besonders in Zusammenhang mit der Krankheitsentstehung. Ziel ist es, das erworbene Wissen in die Entwicklung innovativer Ansätze zur Prävention, Diagnose und Therapie von Krankheiten einzubringen.
IMP-IMBA Research Center
Zwischen dem Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP), das 1988 von Boehringer Ingelheim gegründet wurde, und dem seit 2003 operativen Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (IMBA) wurde eine enge Forschungskooperation vereinbart. Unter dem Namen “IMP-IMBA Research Center” greifen die beiden Institute auf eine gemeinsame Infrastruktur im wissenschaftlichen und administrativen Bereich zu. Die beiden Institute beschäftigen insgesamt etwa 400 Mitarbeiter aus 30 Nationen und sind Mitglied des Campus Vienna Biocenter.
Kontakt:
Dr. Heidemarie Hurtl
IMP-IMBA Communications
Tel.: +43 1 79730 3625
Mobil: +43 (0)664 8247910
E-mail: heidemarie.hurtl@imba.oeaw.ac.at
Wissenschaftlicher Kontakt:
Dr. Julius Brennecke
Julius.brennecke@imba.oeaw.ac.at
http://www.imba.oeaw.ac.at/research/julius-brennecke - Arbeitsgruppe von Julius Brennecke
Dr. Julius Brennecke, Gruppenleiter am IMBA
Foto: IMBA / Heribert Corn
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie
überregional
Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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