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Wissenschaft
Es erscheint paradox: Der arbeitende Mensch in der Unternehmenskultur – die sogenannte „peopleware“ – ist ein zentraler Faktor für die Entwicklung des Fortschritts. Dennoch ist der Mensch am Arbeitsplatz die am häufigsten vernachlässigte Einflussgröße auf dem Gebiet der Zukunftsforschung. Das geht aus einer Umfrage unter Zukunftsforschern aus Netzwerken in der gesamten Welt im 14. Bericht „2010 State of the Future“ des Millennium Projects hervor, zu dem die Zukünftige Technologien Consulting der VDI Technologiezentrum GmbH beigetragen hat.
Zurzeit konzentrieren sich die befragten Zukunftsforscher weltweit vor allem auf die Themen Wissenstransfer, Ausbildung, Technologien sowie Umwelt. Innovationen in diesen Bereichen werden als wichtige Treiber für den gesellschaftlichen Fortschritt angesehen.
„Wer erfolgreich Foresight, also die Vorausschau auf Trends in Technik und Gesellschaft betreiben will, muss Faktoren wie Ausbildung, Arbeitsklima und Führung in validen Zukunftsszenarien berücksichtigen“, erklärt Dr. Dr. Axel Zweck, Zukunftsforscher und Abteilungsleiter der Zukünftige Technologien Consulting der VDI-Technologiezentrum GmbH sowie Mitglied des deutschen „Nodes“ (Knotenpunktes) des Millennium Projects, eines globalen Think Tanks von Zukunftsforschern. Der Faktor Mensch in der Wirtschaft, Verbänden und Institutionen sei sowohl für den gesellschaftlichen Fortschritt als auch für die Akzeptanz neuer Technologien von zentraler Bedeutung, hebt Zweck hervor.
Nur so könne man beispielsweise Phänomene wie die Skepsis eines Großteils der Autofahrer gegenüber Elektro- und Hybridfahrzeugen erfassen. Autofahrer, die sich gegen diese neuen Fahrzeuge entscheiden, begründen dies laut einer Umfrage des TÜV Süd im Jahr 2009 unter anderem mit der vergleichsweise geringen Reichweite der Autos mit alternativem Antrieb. Empirisch wurde durch das infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft jedoch belegt, dass die Mehrzahl aller täglichen PKW-Fahrten in Deutschland nicht wesentlich über eine Distanz von 40 Kilometern hinaus reicht. Dies ist eine Entfernung, die heute mit einem Elektroauto ohne Weiteres zurück gelegt werden kann.
Sozio-kulturelle Faktoren in Foresight-Prozessen
Erste Ansätze, in Foresight-Prozessen sozio-kulturelle Faktoren stärker zu berücksichtigen, sind bereits erkennbar. So beschäftigen sich laut dem „2010 State of the Future“ fünf von sechs Projekten aus den Netzwerken der Zukunftsforscher in Europa mit der Bedeutung dieser Faktoren für den Fortschritt. Die aktuellen Schwerpunkte reichen von Gender (Brüssel) über Vorausschau und Jugend (Paris) bis hin zur Bedeutung von kreativen Dienstleistungen für Foresight-Prozesse (Paris). Darüber hinaus fordern Zukunftsforscher aus Afrika, Lateinamerika und Asien, in der Diskussion über Entwicklungszusammenarbeit und Globalisierung müsse ein stärkerer Fokus auf die regionalen kulturellen Charakteristika gelegt werden.
Hintergrundinformationen über den German Node und das Millennium Project
Das Millennium Project ist eine Nichtregierungsorganisation, die sich der Erkundung globaler Zukünfte widmet. Das Millennium Project arbeitet seit 2007 unter Schirmherrschaft der World Federation of United Nations Association (WFUNA). Jährlich wird ein „State of the Future“ Report veröffentlicht. Der Report liefert sowohl Informationen über gegenwärtige als auch zukünftige Trends, die in normativen wie explorativen Szenarien aufbereitet werden. In den verschiedenen Ländern operiert das Millennium Project mit Hilfe von Knotenpunkten, sogenannter „Nodes“. Jeder Node besteht aus einer Gruppe von Einzelpersonen sowie Organisationen, die globale und lokale Sichtweisen miteinander verknüpfen. Der German Node wurde im März 2003 von der Z_punkt GmbH in Köln gegründet, die Zusammenarbeit mit dem Millennium Project besteht seit 2001.
Ansprechpartner
Dr. Dr. Axel Zweck
Zukünftige Technologien Consulting der VDI Technologiezentrum GmbH
VDI-Platz 1
40468 Düsseldorf
Fon: (0) 211 62 14 - 572
Fax: (0) 211 62 14 – 139
E-Mail: zweck@vdi.de
Bericht "2010 State of the Future"
Cover: Albertico Acosta/Quelle: 2010 State of the Future
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Der Mensch am Arbeitsplatz - ein häufig vernachlässigter Faktor
Foto: ©iStockphoto.com/goldhafen
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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