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Wissenschaft
Weil Konflikte sich nicht einfach beiseite schieben lassen, bleibt ihre Aufarbeitung eine zentrale Aufgabe von Schule und Jugendhilfe. Häufig sind die Lehrer überfordert. Wie aber reagieren Pädagogen und Schulpsychologen, die Kindern und Jugendlichen eine konstruktive Konfliktkultur vermitteln wollen, auf Fragen und Ängste von Schülern angesichts der angespannten internationalen Lage?
Am 20. September veranstaltete das Institut für Forschung und Lehre für die Primarstufe der Universität Münster in Kooperation mit der Schulpsychologischen Beratungsstelle der Stadt Münster und dem Landesinstitut für Schule und Weiterbildung (Soest) die Tagung "Konstruktive Konfliktkultur - Alltagsprobleme wahrnehmen, benennen und händeln". Auf der Tagung, die bereits zum sechsten Mal stattfand, wurden Konzepte und Projekte zur konstruktiven Konfliktbearbeitung vorgestellt und diskutiert. Den Pädagogen und Schulpsychologen ging es in der Diskussion vor allem darum, die alltäglichen Probleme von Kindern und Jugendlichen wahrzunehmen, sie zu benennen und in die pädagogische Praxis umzusetzen. Nicht zuletzt sollte die Tagung Impulse für den immer wieder nötigen Dialog zwischen Theorie und Praxis geben.
Durch die Geschehnisse in New York am 11. September 2001 hat das Thema an Bedeutung, aber auch an Brisanz gewonnen. Jetzt ist es umso wichtiger, die Nöte und Ängste von Kindern zu hören und mit ihnen zu sprechen, damit sie das Unfassbare bewältigen können. "Wenn man sich vor Augen führt, dass in deutschen Familien durchschnittlich 18 Minuten am Tag miteinander gesprochen wird, ist klar, dass wir etwas tun müssen, um die Sprachohnmacht zu überwinden", unterstrich der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Herbert Ulonska. Nur wenn über die entsetzlichen Bilder, die im Fernsehen zu sehen waren, gesprochen werde, könnten Kinder ihre Ängste bewältigen.
Dementsprechend wurde in der Diskussion über Konzepte zur Aus- und Weiterbildung von Lehrern auf dem Gebiet der Konfliktbewältigung die aktuelle Thematik aufgegriffen. Der Bedarf an Austausch und Bildung zur Konfliktkultur ist nicht zu unterschätzen. Mit 150 Teilnehmern war die Tagung restlos ausgebucht. Vielen Interessenten musste abgesagt werden. Deshalb würden es die Veranstalter begrüßen, wenn sie künftig mehr finanzielle Ressourcen zur Verfügung hätten, damit die Tagung im größeren Rahmen stattfinden kann.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Pädagogik / Bildung
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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