idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Mit einem Festakt zu Ehren der Pionierin der Radioaktivitätsforschung Lise Meitner wird am Mittwoch, 27. Oktober, der Otto-Hahn-Bau der Freien Universität in Hahn-Meitner-Bau umbenannt. Mit der Umbenennung würdigt die Freie Universität die langjährige Arbeit und bahnbrechende Forschungsleistung der Physikerin in Berlin-Dahlem.
Das Gebäude, in dem Otto Hahn und Lise Meitner mehr als zwei Jahrzehnte lang gearbeitet und in dem Otto Hahn und Fritz Straßmann der Nachweis der atomaren Kernspaltung gelang, beherbergt heute Teile des Instituts für Chemie und Biochemie der Freien Universität. Prof. Dr. Peter-André Alt, Präsident der Freien Universität, wird den neuen Namenszug im Rahmen eines Festaktes enthüllen, an dem auch die Lise-Meitner-Biografin Ruth Lewin Sime (USA) teilnehmen wird. Die Veranstaltung ist nicht öffentlich, Journalisten sind herzlich eingeladen.
Die Physikerin Lise Meitner wurde 1878 in Wien geboren. 1907 kam sie nach Berlin, um bei Max Planck ihre Forschung zur Radioaktivität fortzusetzen, hier begann auch die Zusammenarbeit mit Otto Hahn. Von 1912 an war Meitner – zunächst noch mit inoffiziellem Status – Max Plancks Mitarbeiterin am neu gegründeten Institut für Chemie der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in Dahlem. Ab 1918 leitete sie dort die physikalisch-radioaktive Abteilung, von 1928 bis 1933 war sie auch Professorin der Berliner Universität. 1938 emigrierte Lise Meitner über Holland nach Schweden, da sie durch den Anschluss Österreichs an Deutschland im März 1938 ihre österreichische Staatsbürgerschaft verloren hatte und als Jüdin in besonderer Weise gefährdet war. Durch Korrespondenz blieb Meitner weiterhin mit Otto Hahn verbunden und an der Forschung beteiligt. Für die Entdeckung der Kernspaltung erhielt Otto Hahn 1944 den Nobelpreis für Chemie, Lise Meitner blieb die öffentliche Anerkennung trotz ihres entscheidenden wissenschaftlichen Beitrags versagt.
Den Festvortrag hält die Lise-Meitner-Biografin Prof. Dr. Ruth Lewin Sime, Sacramento City College, Kalifornien. Es sprechen Prof. Dr. Wolfgang Sander, Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, und Prof. Dr. Petra Knaus, Freie Universität Berlin. Eine Einführung in die Forschungsgeschichte des Ortes gibt Prof. Dr. Jürgen Renn, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte.
Zeit und Ort:
• Mittwoch, 27. Oktober 2010, 11.00 Uhr
• Thielallee 63, 14195 Berlin
Anmeldung für Journalisten per E-Mail unter: kommunikationsstelle@fu-berlin.de
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
• Viola Neukam, Wissenschaftskommunikation, Freie Universität Berlin,
Telefon: 030 / 838-73662, E-Mail: viola.neukam@fu-berlin.de
http://www.fu-berlin.de Freie Universität Berlin
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Chemie, Geschichte / Archäologie, Physik / Astronomie, Politik
regional
Pressetermine
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).