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15.12.2010 11:17

Kinder am Rande des Versorgungssystems

Susann Huster Pressestelle
Universität Leipzig

    Im Rahmen des Forschungsprojektes HELP-S haben Experten aus Politik, Wissenschaft und Versorgung eine Handlungsempfehlung erarbeitet zum Umgang mit Familien mit psychisch erkrankten Elternteilen. Vorgestellt wurde ein sachsenweiter Hilfeatlas über alle bestehenden Hilfsangebote.

    Seit anderthalb Jahren läuft das Projekt "HELP-S – Hilfen, wenn Eltern psychisch erkranken in Sachsen“, eine Kooperation zwischen der Universität Leipzig und der Technischen Universität Dresden gefördert von der Roland-Ernst-Stiftung. Die Studienergebnisse zeigen, dass der Anteil der Kinder psychisch erkrankter Eltern, die als psychisch auffällig eingeschätzt werden, mehr als doppelt so hoch liegt, wie in der Allgemeinbevölkerung. Der sich daraus ableitende Bedarf wurde ebenfalls in der Studie erfasst. Mehr als die Hälfte der psychisch erkrankten Eltern äußerte Bedarf nach mehr Ruhezeiten sowie einen vereinfachten Zugang zu Hilfen. Für ihre Kinder gaben etwa ein Drittel der Eltern einen Bedarf nach Angeboten zum Aufbau von Problembewältigungsstrategien, präventiven Angeboten und einer zentralen Anlaufstelle bei Problemen an. Die Angst vor Stigmatisierung war für die meisten Eltern der Hauptgrund, keine Hilfen für ihre Kinder in Anspruch zu nehmen.

    Daraus abgeleitet wurden als wichtigste Lösungsansätze
    genannt:
    - Ausbau von Onlineangeboten für Kinder
    - Schaffung von spezifischen Beratungsstellen (nach dem Beispiel der Leipziger Beratungsstelle "Auryn“)
    - Aufklärungskampagne zur besseren Akzeptanz psychischer Erkrankungen und seelischer Krisen
    - Bessere Vernetzung verschiedener Hilfeträger
    - Schulung von Fachkräften
    Die gesamten Handlungsempfehlungen sollen sowohl dem sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz als auch Entscheidungsträgern auf der kommunalen Ebene vorgelegt werden und als Richtlinie zum Umgang mit Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil dienen. Bislang stehen Kinder aus solchen Familien eher am Rand des Versorgungssystems.

    In dem Projekt, das in Leipzig am Forschungsnetz für psychische Gesundheit (FpG) angesiedelt ist, wurden außerdem alle bereits bestehenden Hilfsangebote in Sachsen in einer Übersicht zusammengetragen. Der Hilfeatlas kann als pdf-Dokument auf der Projekthomepage heruntergeladen
    werden: www.helps4you.de.

    Das Forschungsnetz für psychische Gesundheit untersucht
    Risiko- und Schutzfaktoren psychischer Gesundheit.

    Weitere Informationen zum Projekt HELP-S finden Sie unter www.forschung-psychische-gesundheit.de oder Forschungsnetz psychische Gesundheit
    Leitung: Dr. Rüya-Daniela Kocalevent, MPH Zentrum für Psychische Gesundheit Semmelweisstr. 10, 04103 Leipzig Tel. 0341 9724584 kocalevent@medizin.uni-leipzig.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin, Psychologie
    regional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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