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Mit kreativen Softwarelösungen, mit denen sich blinde Menschen durch die Nachrichtenwelt des Internets navigieren oder Nachbarn sich gegenseitig unterstützen können, haben Veljko Sekelj und Kai Aras von der Hochschule der Medien (HdM) den 2. und 3. Platz beim europäischen INCA Award gemacht.
Die Gewinner des europaweit ausgeschriebenen INCA Award (Innovative and Creative Applications) wurden am 16. Dezember im belgischen Ghent geehrt. Mit diesem Preis werden im Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung hilfreiche IT- und Kreativ-Anwendungen ausgezeichnet, die sozial und körperlich beeinträchtigten Menschen helfen. Dafür hatte die MFG Baden-Württemberg gemeinsam mit europäischen Partnern hilfreiche IT- und Kreativ-Anwendungen gesucht, die sozial und körperlich beeinträchtigten Menschen das Leben erleichtern. Für die besten Ideen wurden Preisgelder in Höhe von 25.000 Euro vergeben.
Nachrichtensteuerung per Stimme
Mit dem „Feedspeaker“ von Veljko Sekeljs, eingeschrieben im Master-Studiengang Elektronische Medien an der HdM, können sich etwa blinde Menschen allein mit ihrer Stimme und der Leertaste auf ihrer Computertastatur durch die Nachrichtenwelt des Internets navigieren. Die Anwendung verknüpft bewährte Techniken der Spracherkennung und der semantischen Geokodierung in einem sogenannten Mashup. Über den Webbrowser kann man von überall auf der Welt kostenfrei auf diese Anwendung zugreifen. Damit schaffte es Sekeljs auf den zweiten Platz.
Nachbarschaftshilfe im Netz
Der Dritte ging an seinen Kommilitonen Kai Aras vom Studiengang Medieninformatik für die soziale Plattform „iCouldUse.net“. Mit dieser Lösung können Online-Nutzer mit ihrer realen Nachbarschaft in Kontakt treten, um sich gegenseitig zu unterstützen und Gefälligkeiten auf Non-Profit-Basis austauschen. Auf einer Art Umgebungskarte kann man eintragen, dass man beispielsweise Helfer für Gartenarbeiten sucht oder Unterstützung für Lebensmittelkäufe anbietet. HdM-Professor Harald Eichsteller war Mitglied in der internationalen Expertenjury des INCA Award. Er lobte bei der Verleihung die Vielfalt der Einreichungen. Europas Talente hätten gezeigt, was in ihnen steckt.
Insgesamt wurden für den Preis, der 2009 erstmals ausgelobt wurde, 43 Entwicklungen aus elf Ländern eingereicht. Zehn Beiträge stammen aus Deutschland, die Hälfte davon aus Baden-Württemberg. „Die zahlreichen Einreichungen zeigen das kreative Potenzial baden-württembergischer Nachwuchstalente. Das überaus erfolgreiche Abschneiden bekräftigt unser Vorhaben, einfallreichsreichen Entwicklern und Programmieren des Landes auch zukünftig den Zugang zu internationalen Wettbewerben zu ermöglichen“, so Klaus Haasis, Geschäftsführer der MFG Baden-Württemberg. Als bundesweite Kontaktstelle des INCA Awards hatte die MFG im Herbst junge Talente, einfallsreiche Entwickler und Programmierer sowie Gründer und Unternehmen der ITK-, Medien- und Kreativwirtschaft zur Teilnahme an diesem internationalen Wettbewerb aufgerufen.
http://www.inca-award.eu
http://www.mfg-innovation.de
http://www.hdm-stuttgart.de
Veljko Sekelj (Mitte) mit Prof. Harald Eichsteller (rechts)
Foto: doit-online.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Studium und Lehre, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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