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Wissenschaft
Beim Patienten stärkt sie das Vertrauen in die ärztliche Behandlung, dem Arzt bietet sie eine hilfreiche Entscheidungshilfe insbesondere bei schwierigen Fällen: Mit der so genannten "Evidence-based Medicine" soll erreicht werden, dass Diagnostik und Therapie nach Leitlinien erfolgen, die auf der Grundlage des aktuellen wissenschaftlich abgesicherten Expertenwissens erfolgen. Auch in die zahnärztliche Praxis halten solche auf Evidenz beziehungsweise wissenschaftlicher Nachweisbarkeit beruhende Leitlinien zunehmend Einzug. "Evidenzbasierte Antworten auf alltägliche zahnärztliche Fragen" stehen daher auch im Mittelpunkt der Herbsttagung der Westfälischen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V., die am 10. November 2001 im Hörsaal des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde des Universitätsklinikums Münster (UKM) stattfindet.
Rund 150 westfälische Zahnärztinnen und Zahnärzte werden zu dieser um 9.30 Uhr beginnenden Veranstaltung erwartet. Nach der Begrüßung durch den ersten Vorsitzenden der Gesellschaft, Prof. Dr. Dr. Ludger Figgener von der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, wird Prof. Dr. Thomas F. Flemmig, Direktor der Poliklinik für Parodontologie des UKM zunächst eine Einführung in die Thematik geben. Anschließend werden entsprechende Leitlinien, die auf der Grundlage des gegenwärtigen Erkenntnisstandes entwickelt worden sind, aus Sicht verschiedener zahnärztlicher Disziplinen beleuchtet. Die Vorträge konzentrieren sich dabei auf die Bereiche Prothetik, Zahnerhaltung, zahnärztliche Chirurgie und Implantat-Chirurgie. Referenten sind Privatdozent Dr. Edgar Schäfer, Privatdozentin Dr. Petra Scheutzel, Privatdozent Dr. Dr. Johannes Kleinheinz und
Privatdozent Dr. Dr. Richard Werkmeister. Letzerer erfährt im Rahmen dieser Tagung übrigens eine besondere Auszeichnung: Für seine Habilitationsarbeit über genetische Veränderungen bei Mundhöhlenkrebs und seiner Vorstufen erhält er den mit 5000 Mark dotierten Jahrespreis der Konrad-Morgenroth-Förderergesellschaft e.V. .
Wie Figgener mit Nachdruck betont, stellen die von einer Zentralstelle bei der Bundeszahnärztekammer entwickelten Leitlinien die bisherige erfolgreiche Arbeit in den Zahnarztpraxen keineswegs auf den Kopf. Denn auch bislang habe die Fachgesellschaft fortlaufend Handlungsempfehlungen verbreitet, die eine wichtige Richtschnur bei der Diagnostik und Therapie
darstellten. Allerdings basierten diese Empfehlungen weitestgehend auf Expertenmeinungen zu unterschiedlichen Handlungsfeldern, bislang jedoch kaum auf entsprechenden nationalen und internationalen Langezeitstudien, wie dies im Rahmen der vom Gesetzgeber geforderten "Evidence-basend Medizine" jetzt zunehmend der Fall sein wird. Ziel der Tagung in Münster soll es sein, den teilnehmenden Zahnärzten die Erkenntnis zu vermitteln, dass keine weitere Bürokratisierung zu erwarten sei, sondern vielmehr der Versuch unternommen werde, so Figgener, "gute Medizin auf eine noch bessere datenbasierte Grundlage zu stellen".
Während die Teilnehmer auf der Tagung von den Experten des UKM mit geballten Informationen versorgt werden, kommen sie ihrerseits mit einer guten Gabe nach Münster: Seit vielen Jahren ist es eine feste Tradition im Kreise der westfälischen Zahnärzte, das sie zur Herbsttagung ihrer Fachgesellschaft in Münster Zahngold mitbringen, das sie im Laufe des Jahres in ihren Praxen gesammelt haben. Die Gesellschaft lässt dieses Altgold einschmelzen und erzielt dafür jedes Jahr einen stolzen Betrag in Höhe von mittlerweile jeweils rund 50.000 Mark. Diese Summe fließt in vollem Umfang in gemeinnützige Projekten. Zu den rund zehn Einrichtungen, die von der Westfälischen Gesellschaft für Zahn-, Mund- Kieferheilkunde regelmäßig unterstützt werden, zählen beispielsweise die Kinderdialyse und die Kinderkrebshilfe am Universitätsklinikum Münster ebenso wie diverse Hilfsprojekte im Ausland, wie beispielsweise in Honduras und Brasilien.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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