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Wissenschaft
Bis heute hat die Kunsthochschule Berlin-Weißensee (KHB) 19 ehemalige Studierende rehabilitiert. Sie waren zu DDR-Zeiten aus politischen Gründen exmatrikuliert worden. Weitere sieben Anträge auf Rehabilitierung werden zur Zeit bearbeitet.
Nach der "Wende" wurden an der KHB alle Professoren-Stellen neu ausgeschrieben. Die Hochschullehrer ließen sich bei der "Gauck-Behörde" auf Stasi-Tätigkeiten überprüfen. Gleichzeitig wurde die Möglichkeit der Rehabilitierung für ehemalige Studierende etabliert. Dazu richtete der Akademische Senat (AS) der Kunsthochschule Berlin-Weißensee eine Kommission ein, die jeden Fall prüft, und an-schließend ihre Entscheidung dem AS zum Beschluß vorlegt.
Damit ist die Kunsthochschule Berlin-Weißensee (KHB) unseres Wissens die einzige Kunsthochschule, die sich aktiv für Rehabilitierungen einsetzt und ehemaligen Studierenden die Möglichkeit gibt, ihre aus politischen Gründen nicht anerkannten Studienleistungen nachträglich anerkennen zu lassen.
Das geschehene, oft tief ins persönliche Leben greifende Unrecht mit seinen psychischen und sozialen Folgen, kann dadurch nicht wieder gut gemacht werden. Die Hochschule setzt aber ein Zeichen, das ihren erklärten Willen dokumentiert, sich von dem geschehenen Unrecht zu distanzieren.
Die bisherigen Rehabilitierungen haben bei schon älteren Kollegen Anrechnungszeiten für die Rente ergeben. In einzelnen Fällen wurde die Möglichkeit genutzt, Studienjahre nachzuholen und unter neuen Bedingungen zu studieren.
Voraussichtlich im nächsten Jahr wird der von der KHB in Auftrag gegebene, von Dr. Jens-Peter Semrau erstellte und von der Stiftung für die Aufarbeitung der SED-Diktatur geförderte Band mit Zeitzeugengesprächen erscheinen. Bereits 1996 legte die Kunsthochschule Berlin-Weißensee (KHB) eine von Dr. Hildtrud Ebert erarbeitete und von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin unterstützte Dokumentation über die ersten zehn Jahre ihrer Geschichte vor (Drei Kapitel Weißensee, ISBN 3-9805489-0-2).
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Kunst / Design, Musik / Theater
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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