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05.06.1997 00:00

Archäometallurgie - Frühe Eisengewinnung in Sachsen

Katrin Apenburg Pressestelle
Technische Universität Bergakademie Freiberg

    ACHEMA 1997

    Archäometallurgie

    Frühe Eisengewinnung in Sachsen

    TU Bergakademie Freiberg erforscht historische Technologien

    Schnittpunkt zwischen der klassischen Archäologie und der Metallurgie ist die Archäometallurgie. Dieser Wissenschaftszweig, der sich 1995 an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg etablierte, verhilft zu wertvollen Erkenntnissen über die frühe Eisenerzeugung, mit der die Menschheit einen wesentlichen Entwicklungsschritt vollzog.

    Auf der diesjährigen ACHEMA präsentiert die Fachrichtung Archäometallurgie der TU Freiberg Erkenntnisse über Eisenerzeugung mit Hilfe sogenannter Rennöfen. Grundlage sind archäologische Funde in Sachsen (Raum Bautzen). Der Name Rennofen leitet sich vom Rennverfahren ab, was seinen Ursprung im Wort "zerrennen", d. h. zerrinnen (schmelzen) hat. Mit diesem Verfahren wurde direkt aus dem Eisenerz durch Reduktion mit Holzkohle Eisen gewonnen, das sich schmieden ließ. Rennöfen dienten von etwa dem zweiten vorchristlichen Jahrtausend bis ins späte Mittelalter zur Eisenerzeugung.

    Zielstellung der Rekonstruktionsversuche ist es, Aufschlüsse über denn Prozeßverlauf, die Beeinflußbarkeit technologischer Parameter sowie Aussagen über die Höhe der Produktion und die Qualität des Eisens zu bekommen. Bei dem nachgebauten Ofentyp handelt es sich um den in Germanien zur römischen Kaiserzeit (1. bis 4. Jh.) benutzten Rennofen mit darunterliegender Grube, der sogenannten eingetieften Schlackengrube. Die Eisengewinnung erfolgt durch Reduktion der Eisenoxide zu Eisen im festen Zustand und das Sintern (Zusammenbacken) zu einer schmiedbaren Masse (Luppe). Anders als bei der modernen Eisenproduktion, bei der die Schlacke auf dem flüssigen Eisen schwimmt, floß im Rennofen die Schlacke nach unten ab. Aufgrund der verhältnismäßig niedrigen Temperaturen erreichte das Eisen nur einen teigartigen Zustand.

    Anhand der Rekonstruktionsversuche des Instituts für Eisen- und Stahltechnologie der TU Bergakademie Freiberg ist es möglich, mit Hilfe archäologischer Ausgrabungen an historischen Eisenverhüttungsplätzen die Höhe der Eisenproduktion abzuschätzen und verläßliche Aussagen über die erzeugte Eisenqualität zu machen.

    Kontakt: TU Bergakademie Freiberg Institut für Eisen- und StahltechnologieProf. Dr. Dieter Janke, Dr.-Ing. Bernd LychatzLeipziger Straße 34, 09596 Freiberg, Tel.: (03731) 39 3100, Fax: (03731) 39 2416

    Wir stellen aus: Halle 1.2. Stand A17-A18, B25


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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