idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Freiburg – In Deutschland erkranken jährlich etwa 300 Menschen an sogenannten Glomustumoren im Mittelohr – oft unerkannt. Häufig sind Frauen über 40 Jahre betroffen. Der meist gutartige Tumor sollte möglichst rasch chirurgisch entfernt werden. Denn die Geschwulst kann zu Hörverlust und zu Schäden an den umgebenden Hirnnerven und Gefäßen führen. Sind die Risiken einer Operation zu groß, raten HNO-Ärzte auch zur Bestrahlung. Welche Faktoren für oder gegen eine Operation sprechen, diskutieren Experten auf der 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO KHC) vom 1. bis 5. Juni 2011 in Freiburg.
Obwohl Glomustumore selten und in der Regel gutartig sind, können sie großen Schaden anrichten: Besonders wenn sie lange unerkannt bleiben, besteht die Gefahr, dass sie die empfindlichen Strukturen des Mittelohrs, wichtige Blutgefäße oder benachbarte Hirnnerven in Mitleidenschaft ziehen. Mögliche Folgen: Schluckbeschwerden, Heiserkeit und eingeschränkte Gesichtsmimik. Wird bei einem Patienten ein Glomustumor diagnostiziert, raten Mediziner in den meisten Fällen zur Operation: „Die chirurgische Tumorentfernung bietet zwei entscheidende Vorteile“, erklärt Professor Dr. med. Carsten C. Bödeker, Oberarzt an der HNO-Universitätsklinik des Universitätsklinikums Freiburg. „Zum einen ist eine endgültige Heilung nur mit der Entfernung des Tumors möglich. Zum anderen kann das Gewebe nach dem Eingriff sorgfältig untersucht werden“. Nur so ließe sich ausschließen, dass es sich um einen möglicherweise bösartigen Tumor handelt.
Die Operation ist jedoch schwierig: Das Innenohr ist von Knochen umgeben, dem Gehirn unmittelbar benachbart und der Tumor stark durchblutet. Dank der Entwicklung spezieller Katheter ist es Ärzten nunmehr möglich, die Gefäße des Tumors zu verschließen und so einen gefährlichen Blutverlust während des Eingriffs zu vermeiden. Dennoch hängt die Entscheidung, ob operiert oder eventuell nur bestrahlt wird, von individuellen Faktoren ab, die der Arzt bewusst abwägen muss. In welchen Situationen sich der behandelnde Arzt gegen einen operativen Eingriff und für eine weniger riskante Bestrahlung entscheiden sollte, diskutieren Experten auf der 82. Jahresversammlung der DGHNO KHC vom 1. bis 5. Juni in Freiburg. Professor Bödeker erörtert zudem aktuelle Erkenntnisse zu Behandlungsmethoden bei Glomustumoren auf einer Pressekonferenz am 31. Mai in Freiburg.
http://Weitere Informationen: www.hno.org
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Pressetermine
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).