idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.05.2011 15:10

Münchener Roboterforscher bewerben sich um 1-Milliarde-Euro-Budget - 1,5 Millionen für Pilotprojekt

Dr. Ulrich Marsch Corporate Communications Center
Technische Universität München

    Die Entwicklung intelligenter Maschinen, die autonom handeln und eng mit Menschen zusammenarbeiten können, ist das Ziel eines europäischen Roboter-Forschungsprojekts. Ein Konsortium aus zehn Forschungsinstitutionen – unter ihnen die TU München – hat das Projekt „Roboter als Begleiter des Bürgers“ (RoboCom) geplant. In der einjährigen Pilotphase wird RoboCom von der Europäischen Union mit 1,5 Millionen Euro unterstützt. Danach bewirbt sich das Konsortium zusammen mit fünf weiteren – deren Themen von der Entwicklung hochkomplexer Rechenmodelle bis zur Erforschung neuer Materialien reichen – um eines von zwei zehnjährigen Forschungsbudgets in Höhe von 100 Millionen Euro pro Jahr.

    Bislang arbeiten Roboter hauptsächlich in genau definierten Umgebungen wie zum Beispiel industriellen Produktionsanlagen oder Operationssälen. Dabei folgt die Kommunikation und die Zusammenarbeit mit Menschen Regeln, die ebenso genau definiert sind. Die RoboCom-Initiative will nun die nächste Robotergeneration entwickeln, so genannte „empfindsame Maschinen“. Die werden in der Lage sein, eng und in natürlicher Weise mit Menschen zusammenzuarbeiten. Dabei setzt RoboCom auf radikal neue Designs, Motor- und Energietechniken. Diese Eigenschaften sollen die Roboter in die Lage versetzen, sich beispielsweise um ältere Menschen zu kümmern oder Menschen bei Naturkatastrophen zu retten.

    Prof. Gordon Cheng, Leiter der RoboCom-Gruppe an der TUM und Projektleiter im Münchener Roboter-Forschungscluster „Cogition for Technical Systems“ (CoTeSys), meint: „Nach mehr als einem Jahr intensiver Vorarbeiten im Konsortium sind wir wirklich froh, dass wir jetzt diese Chance bekommen haben. RoboCom wird der Robotertechnologie einen wichtigen wissenschaftlichen Impuls geben und damit auch der Roboter-Industrie ermöglichen, einen großen Schritt nach vorne zu machen. Hier in München sind wir durch die interdisziplinären Forschungserfahrungen im Cluster CoTeSys bestens für die Herausforderungen des RoboCom-Projekts aufgestellt.“

    Forschungswettbewerb und Projekte werden durch das Siebte Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und technologische Entwicklung finanziert mit dem Ziel, zukunftsträchtige, neu entstehende Technologien zu fördern. Alle sechs Initiativen werden ihre Pilotprojekte bis April 2012 abgeschlossen haben, zwei von ihnen werden bis Ende 2012 zur weiteren Förderung ausgewählt. Auf die Gewinner wartet ein Forschungsbudget von einer Milliarde Euro verteilt auf 10 Jahre, das die Europäische Union, Regierungen von Mitgliedsländern und europäische Industriepartner tragen werden. Die beiden Initiativen werden große Netzwerke bilden mit Forschern aus Universität und Industrie in Europa und darüber hinaus.

    Mitglieder im Konsortium „Robot Companion of Citizens (RoboCom)“ sind:
    Technische Universität München
    Scuola Superiore Sant’Anna, Italien (Koordination)
    Istituto Italiano di Tecnologia, Italien
    Universitat Pompeu Fabra, Spanien
    Karlsruhe Institute of Technology, Deutschland
    École Polytechnique Fédérale de Lausanne, Schweiz
    Commisariat à l’énergie atomique et aux énergies alternatives, Frankreich
    Netherlands Institute for Neurosciences, Niederlande
    University of Sheffield, Großbritannien
    University of Patras, Griechenland

    Kontakt:
    Prof. Gordon Cheng
    Institut für Kognitive Systeme
    Technische Universität München
    Tel: +49-(0)89-289-26800
    E-Mail: gordon@tum.de

    Dr. Uwe L. Haass
    Geschäftsführer
    Exzellenzcluster CoTeSys
    Tel: +49-(0)89-289-25723
    E-Mail: uwe.haass@tum.de

    Im Exzellenzcluster CoTeSys (Cognition for Technical Systems) erforschen Wissenschaftler, wie Roboter ihre Umgebung wahrnehmen und adäquat darauf reagieren können. Im Zentrum der Untersuchungen steht die Übertragung kognitiver Fähigkeiten auf technische Systeme. Damit können Maschinen beispielsweise mit Menschen interagieren, so etwa wenn ein Roboter in der "kognitiven Küche" lernt, den Tisch zu decken, oder in der "kognitiven Fabrik", in der Maschinen dem Menschen flexibel zuarbeiten. CoTeSys ist eines von fünf Exzellenzclustern, an denen die Technische Universität München (TUM) beteiligt ist: Neben der TUM sind die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Universität der Bundeswehr München, das Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried im Cluster; die TUM ist Sprecheruniversität.


    Weitere Informationen:

    http://www.ics.ei.tum.de - Institut für Kognitive Systeme, TU München
    http://www.cotesys.org - Exzellenzcluster CoTeSys an der TU München


    Bilder

    Zukunftsvision des RoboCom-Projekts: Roboter gehen einkaufen, um ältere Menschen zu unterstützen.
    Zukunftsvision des RoboCom-Projekts: Roboter gehen einkaufen, um ältere Menschen zu unterstützen.
    Quelle: Foto: Astrid Eckert / TU München


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Maschinenbau, Psychologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).