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Wissenschaft
+++ Empfehlungen anlässlich des Tages des Cholesterins: regelmäßig Cholesterinwerte prüfen, besondere Wachsamkeit bei Herz- und Diabetespatienten
+++ H.E.L.P.-Verfahren für Menschen mit krankhaft gestörten Fettstoffwechsel
Für viele ist es ein böses Schreckgespenst: Wenn in den Medien über Cholesterin berichtet wird, steht meist die Bedrohung der Gesundheit bei zu hohen Werten im Mittelpunkt. Dabei ist Cholesterin nicht per se schlecht, sondern vielmehr lebensnotwendig. In der richtigen Form und Menge im Blut erfüllt es sehr wichtige Funktionen im menschlichen Körper.
„Prinzipiell unterscheidet man zwei Arten von Cholesterin“, erklärt Prof. Diethelm Tschöpe, ärztlicher Direktor des Herz- und Diabeteszentrums Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen und Vorsitzender der Stiftung „Der herzkranke Diabetiker“ (DHD) in der Deutschen Diabetes-Stiftung (DDS). „Das LDL-Cholesterin sorgt dafür, dass Cholesterin in den Körper hinein transportiert wird und sich an den Wänden der Blutgefäße ablagert. Dadurch steigt die Gefahr, an Arteriosklerose zu erkranken, einer Verengung bzw. Verkalkung der Blutgefäße. Das HDL-Cholesterin dagegen transportiert Cholesterin aus dem Körper hinaus, löst es aus den Wänden der Blutgefäße und schützt sie so.“
Für Diabetespatienten gilt: Besondere Wachsamkeit im Hinblick auf LDL-Cholesterin
Insbesondere Menschen, die ein hohes Arterioskleroserisiko haben, sollten unbedingt auf einen niedrigen LDL-Wert im Blut achten. Zu diesen Risikogruppen gehören neben stark Übergewichtigen, Rauchern und Menschen mit erhöhtem Blutdruck auch Diabetiker.
„Diabetespatienten haben ohnehin ein vielfach erhöhtes Risiko an einer Arterienverkalkung zu erkranken und in Folge einen Herzinfarkt zu erleiden“, erklärt Prof. Tschöpe. Grund für dieses hohe Risiko bei Diabetikern ist deren gestörter Stoffwechsel, der Ablagerungen (Plaques) an den Wänden der Gefäße begünstigt. Zudem führt ein hoher Blutzuckerspiegel dazu, dass das Blut „dicker“ wird. Das heißt: Die Gefahr eines Blutgerinnsels, das in den Arterien, die zum Herzen oder Gehirn führen, einen lebensbedrohlichen Infarkt auslöst, ist deutlich erhöht.
Kommt zu dieser Konstellation noch ein erhöhter LDL-Cholesterinwert, steigt das Risiko des Herzinfarkts. „Durch einen gesunden Lebensstil, der mit einem normalen Körpergewicht und einer ausgewogenen Ernährung einhergeht, haben Diabetiker jedoch gute Chancen, ihren Anteil an LDL-Cholesterin im Blut in einem gesunden Maße zu halten - und so die Gesundheit ihrer Gefäße zu erhalten“, erklärt Prof. Tschöpe. Allerdings lässt sich eine genetische Veranlagung auch nicht durch den gesündesten Lebensstil kompensieren.
H.E.L.P.-Verfahren hilft bei krankhaft gestörtem Fettstoffwechsel
Besondere Maßnahmen sind für diejenigen Patienten erforderlich, deren Cholesterinanteil im Blut nicht mehr über die Ernährung oder über die Einnahme von Medikamenten steuerbar ist. Grund hierfür ist ein krankhaft gestörter Fettstoffwechsel. Leiden diese Patienten zusätzlich noch an einer fortgeschrittenen Herzerkrankung, kommt eine so genannte H.E.L.P.- Therapie in Betracht: Hierbei handelt es sich um ein spezielles Verfahren zur Blutreinigung, das unter Medizinern unter dem Fachbegriff „Lipidapherese“ bekannt ist.
„In Bad Oeynhausen führen wir dieses komplexe Verfahren zur Senkung des schädlichen Cholesterins im Blut seit 1992 mit großem Erfolg zur Behandlung von Patienten mit angeborener Fettstoffwechselstörung sowie mit fortgeschrittener Herzerkrankung durch“, erläutert Prof. Dieter Horstkotte, Leiter der Klinik für Kardiologie am Herz- und Diabeteszentrum NRW.
„ Während der ambulant durchgeführten Blutwäsche werden insgesamt etwa drei Liter Blut gereinigt. Die Konzentration des schädlichen LDL-Cholesterin wird dabei um mindestens 60 Prozent gesenkt“, so Prof. Horstkotte. „Durch die Therapie werden schon nach kurzer Zeit Beschwerden wie bspw. Angina Pectoris-Attacken gemindert, die Leistungsfähigkeit verbessert und Ablagerungen von Cholesterin gehen zurück. Dabei ist das H.E.L.P.-Verfahren sehr kreislaufschonend und nebenwirkungsarm."
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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