idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Brummgeräusche aus dem Heizkessel können das Zusammenleben von Nachbarn erheblich stören. Fraunhofer-Wissenschaftler haben einen kurzen Abgasschalldämpfer entwickelt. Mit aktiver Elektronik versperrt er dem Lärm den Weg in die Freiheit.
In der kalten Jahreszeit gehört die brummelnde Heizanlage zur alltäglichen Geräuschkulisse. "Hausbesitzer haben in der Regel kaum Probleme damit", weiß Stefan Zimmermann vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP in Stuttgart. "Unsere Erfahrungen zeigen aber, dass sich Nachbarn oder Mieter vom Brummen aus der Wand oder vom Kamin durchaus belästigt fühlen. Nicht selten kommt es deshalb zu Streitigkeiten, die sogar vor Gericht enden können." Abgasgeräusche bei Heizungen entstehen durch turbulente Luftströmungen, die vom Gebläse und der brennenden Flamme erzeugt werden. Durch die Eigenresonanz von Gebläsebrenner und Kesseleinheit sind sie über die Abgasrohre und aus der Kaminmündung deutlich zu hören.
Sollen tiefe Frequenzen gedämpft werden, benötigte man bisher große Schalldämpfer, für die im Heizungskeller aber meist kein Platz ist. "Wir bieten hierfür erstmals einen kompakten, nur 50 Zentimeter langen Dämpfer an, der denselben Effekt erzielt wie ein herkömmlicher von etwa drei Metern Länge", betont Zimmermann. "Der Clou am System AKTIV-PLUS, das wir gemeinsam mit der Firma Kutzner+ Weber entwickelt haben, ist seine aktive Arbeitsweise." Kernstück dieses Systems ist eine kompakte Metallkassette, in der sich Lautsprecher, Mikrofon und Verstärker sowie die Stromversorgung befinden. "Damit erzeugen wir elektronisch eine Art akustische Sperre, an der der Schall des Brenners nicht vorbeikommt", erläutert der Projektleiter.
Die aktiven Schallschlucker sind nicht nur kleiner als die bisherigen porösen oder faserigen Systeme. Das von Kutzner+Weber entwickelte Baukastenprinzip stellt sicher, dass sich der Abgasschalldämpfer praktisch überall installieren lässt. Mit zusätzlichen Teilen werden auch höhere Frequenzen unterdrückt. Weitere Vorteile: Die neuen Dämpfer sind weitgehend wartungsfrei. Gegen Abgase und Kondensat abgedichtet, lassen sie sich auch bei Über- oder Unterdruck einsetzen. Da das Innenleben des Metallkastens zusätzlich mit einer speziellen hitzebeständigen Folie geschützt ist, funktioniert das System selbst bei Abgastemperaturen von 200 °C ohne Dämpfungsverlust. Und schließlich gehören Alterungserscheinungen wie verrottende Dämmfasern der Vergangenheit an.
Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. Stefan Zimmermann
Telefon 07 11 / 9 70-34 19, Fax 07 11 / 9 70-34 20, zimmermann@ibp.fraunhofer.de
http://www.ibp.fhg.de/rata/de/aes.html
http://www.fraunhofer.de/german/press/pi
Der kompakte Dämpfer für Heizungsanlagen erzeugt elektronisch eine akustische Sperre für Abgasschall ...
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).