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Wissenschaft
Abiturienten können in Heidelberg nun parallel zur Ausbildung in einem Gesundheitsberuf einen Bachelor-Abschluss erwerben
In der Universitätsmedizin entwickeln sich derzeit neue Berufsbilder, die den höheren Ansprüchen an eine Zusammenarbeit aller Berufsgruppen Rechnung tragen. Das Universitätsklinikum Heidelberg und die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg reagieren darauf mit dem neuen Bachelor-Studiengang „Interprofessionelle Gesundheitsversorgung“ („Interprofessional Health Care“), der zum Wintersemester 2011/2012 startet. Der achtsemestrige Studiengang richtet sich an Abiturienten, die zusätzlich zu einer Ausbildung in einem Gesundheitsberuf wissenschaftliche Grundlagen erwerben wollen, und ist in seiner inhaltlichen Ausrichtung deutschlandweit einmalig.
Die Studierenden absolvieren fünf Semester begleitend zu der dreijährigen Ausbildung – in Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Hebammenwesen, Logopädie, Medizinisch Technische Laborassistenz, Medizinisch Technische Röntgenassistenz, Orthoptik oder Physiotherapie – an der Akademie für Gesundheitsberufe (AfG) in Wieblingen, die restlichen drei im Anschluss an ihren Ausbildungsabschluss. Die Bachelor-Arbeit schreiben sie im letzten Semester und erwerben damit einen zweiten Abschluss.
Neue Studienanfängerplätze im Rahmen des Ausbauprogramms „Hochschule 2012“
Der neue Studiengang wird im Rahmen zweier Strategien eingerichtet, die das Land Baden-Württemberg verfolgt. „Mit dem neuen Studiengang schaffen wir im Rahmen des Ausbauprogramms ‚Hochschule 2012‘, mit dem das Land auf die steigende Nachfrage reagiert, 25 von insgesamt 623 neuen Studienanfängerplätzen in Heidelberg. Zum anderen kommt das Land damit dem erhöhten Bedarf nach medizinnahen Berufen und Berufen im pflegerischen Bereich nach, der der demographischen Entwicklung geschuldet ist. Der Studiengang ermöglicht zudem, eine außerhochschulische Ausbildung in einem Hochschulstudium anrechnen zu können“, erklärt Dr. Simone Schwanitz, Ministerialdirektorin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
Verbesserte Zusammenarbeit zwischen Berufsgruppen
Neben der Vermittlung grundlegender Kenntnisse wissenschaftlichen Arbeitens ist das Ziel des Studiengangs, die Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen und das Verständnis untereinander zu verbessern. „Erste Studien deuten darauf hin, dass Interprofessionelles Lernen positive Auswirkungen sowohl auf die Zusammenarbeit wie auch auf die Patientenversorgung hat“, so der Pflegedirektor des Universitätsklinikums, Edgar Reisch. „Eine Vernetzung der Einrichtungen und der darin arbeitenden Personen ist notwendig, um die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung effektiv und effizient zu gestalten“, erklärt Professor Dr. Joachim Szecsenyi, Ärztlicher Direktor der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung und Leiter des Studiengangs.
„Die Studierenden erweitern ihre Perspektive und werden dazu befähigt, Strategien für eine effektive, kollegiale und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem Fokus einer optimalen Gesundheitsversorgung zu entwickeln“, ergänzt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Cornelia Mahler. Der Studiengang biete nicht nur eine Zusatzqualifikation in den Gesundheitsberufen, sondern eröffne den Absolventen auch Tätigkeitsfelder etwa im Projekt-Management oder in der Forschung – und könne der beruflichen Karriere dadurch einen deutlichen Schub verleihen.
Vermittlung wissenschaftlicher Grundlagen
So könnte beispielsweise ein Krankenpfleger, der den Studiengang absolviert hat, die erworbenen Kompetenzen einsetzen, um für ein Pflegeheim ein Gesundheitsförderungsprogramm für ältere Diabetespatienten zu entwickeln. Er ist darauf vorbereitet, wie in diesem Fall mit Ernährungswissenschaftlern, Psychologen, Medizinern und Physiotherapeuten zusammenzuarbeiten. Und ein Logopäde, der etwa ein Projekt zur Betreuung nach einem Schlaganfall leitet, wäre in der Lage, es wissenschaftlich zu unterstützen und auch den Aufwand dafür abzuschätzen.
Der Studiengang, der mit dem akademischen Grad „Bachelor of Science“ (B.Sc.) abschließt, beginnt immer zum Wintersemester und bietet Platz für 25 Studierende.
Ansprechpartner für Journalisten:
Professor Dr. Joachim Szecsenyi
Universitätsklinikum Heidelberg
Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung
Sekretariat Interprofessionelle Gesundheitsversorgung
Voßstr. 2, Gebäude 37
69115 Heidelberg
Tel.: 06221 - 56 38210
Fax: 06221 - 56 1972
E-Mail: kontakt.ipg@med.uni-heidelberg.de
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 10.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 Departments, Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.600 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.
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Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
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Im Neuenheimer Feld 672
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149 / 2011
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Professor Dr. Joachim Szecsenyi, Professor Dr. Franz Resch und Pflegedirektor Edgar Reisch (vordere ...
Foto: Universitätsklinikum Heidelberg
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Die Vermittlung wissenschaftlicher Grundlagen parallel zur Ausbildung in einem Gesundheitsberuf: Am ...
Foto: Universitätsklinikum Heidelberg
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Ernährung / Gesundheit / Pflege
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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