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Wissenschaft
Nr. 22 / 27.2.2002/sto
Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft:
Das Bild vom Herzen nach dem Infarkt
Eine der häufigsten Todesursachen von Herzinfarktpatienten ist der sogenannte plötzliche Herztod, verursacht durch bösartige Herzrhythmusstörungen. Diese Störungen treten auf, wenn sich die elektrische Erregung im geschädigten Herzen nicht mehr gleichmäßig ausbreiten und zurückbilden kann. Die Folge ist ein "elektrischer Unfall": Schnelle, kreisende Erregungen lassen das Herz unkoordiniert arbeiten. Es wird nicht mehr ausreichend Blut befördert: der plötzlichen Herztod tritt ein.
Ein bedeutendes Ziel der Herz-Kreislaufforschung ist es daher, zunächst die Patienten zu ermitteln, die eine solche Herzrhythmusstörung erleiden könnten. Bislang jedoch sind die Verfahren hierzu entweder nicht sehr aussagekräftig oder für den Patienten zu belastend.
Eine Arbeitsgruppe um Dr. Frank B. Sachse und Professor Dr. Olaf Dössel am Institut für Biomedizinische Technik der Universität Karlsruhe (TH) entwickelt derzeit neue computerbasierte Verfahren, bei denen Indikatoren für das Auftreten von Herzrhythmusstörungen bestimmt werden, ohne dem Patienten die sonst üblichen belastenden Eingriffe zuzumuten. Auf Grundlage von Messdaten von aufgerüsteten EKG-Systemen und medizinischen Bildern des Patientenherzens kann damit die elektrische Erregung auf dreidimensionalen Bildern nachgebildet und dargestellt werden.
Um die Grundlagenforschung auf diesem Gebiet voranzutreiben und die Ergebnisse klinisch zu bewerten, kooperieren die Wissenschaftler mit der Medizinischen Universitätsklinik Würzburg (Privatdozent Dr. Wolfgang Bauer und Privatdozent Dr. Malte Meesmann), die auf diesem Gebiet große Erfahrung besitzt.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat nun die finanzielle Förderung des Kooperationsprojekts "Charakterisierung der Repolarisation im ventrikulären Myokard mit einem neuen Verfahren zur Lösung des inversen Problems" beschlossen.
Weitere Informationen im Internet:
http://www-ibt.etec.uni-karlsruhe.de/forschung/repolarisation
Ansprechpartner:
Dr.-Ing. Frank B. Sachse
Telefon: 0721 608 3851
Fax: 0721 608 2789
E-Mail Frank.Sachse@ibt.uni-karlsruhe.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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