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06.03.2002 12:56

Partnerschaft mit Kabul

Gabriele Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    38/2002/Kabul.doc

    Partnerschaft mit Kabul
    Universität zu Köln plant Wiederbelebung der Beziehungen zur Uni-versität Kabul

    Köln, den 6. März 2002 - Das Rektorat der Universität zu Köln plant die Wiederbelebung der Beziehungen zur Universität Kabul und hat die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät ge-beten, ein Projekt zu entwerfen mit dem Ziel, die Wirtschaftswis-senschaften an der Universität Kabul beim Aufbau des Lehrbetriebs ab dem Jahre 2003 zu unterstützen. Die bis dahin zur Verfügung stehende Zeit soll genutzt werden, um die vorhandenen Gebäude der Universität Kabul zu sanieren, akademische Lehrer auszuwählen und eine Studiengangkonzeption zu entwickeln. Ein Antrag zur Finan-zierung des Vorhabens, bei dem die Universität zu Köln auch eige-ne Mittel einsetzt, wurde soeben der Bundesregierung zugeleitet. Neben der federführenden Wirtschafts- und Sozialwissenschaftli-chen Fakultät werden sich auch die anderen Fakultäten der Univer-sität zu Köln an der Wiederbelebung der Beziehungen zur Universi-tät Kabul, darunter vor allem die Philosophische Fakultät und die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, beteiligen.

    Bereits in den sechziger und siebziger Jahren bestand eine enge Partnerschaft zwischen der Kölner Universität und der Universität Kabul. Das Kooperationsabkommen trat im März 1962 mit der Ratifi-zierung durch die damaligen Rektoren der Hochschulen und der De-kane der beiden beteiligten Wirtschafts- bzw. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultäten in Kraft. Durch die Erstel-lung und Durchführung gemeinsamer Lehr- und Forschungsprogramme sollte zum einen die afghanische Seite zur selbständigen For-schung und Lehre im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich befä-higt und zum anderen das Ausbildungsniveau an der Universität Ka-bul dem internationalen Standard angeglichen werden. Eine Inten-sivierung der Kooperation wurde durch die Gründung einer Arbeits-gemeinschaft deutscher Partnerschaftsfakultäten unter Beteiligung der Universitäten Bochum und Bonn im Jahre 1974 erzielt.

    Die Bedeutung dieses universitären Zusammenhangs im deutsch-afghanischen Verhältnis ist unter anderem daran abzulesen, daß der gegenwärtige Entwicklungsminister der afghanischen Übergangs-regierung, Dr. Amin Farhang, der durch diese Partnerschaft eine Förderung erhielt, Doktor der Kölner Wirtschafts- und Sozialwis-senschaftlichen Fakultät ist.

    Auf der einen Seite steht heute der Neuanfang der akademischen Partnerschaft zwischen Köln und Kabul vor noch größeren Problemen und Herausforderungen als beim Erstbeginn Anfang der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Im Gegensatz zu damals muß eine einigermaßen funktionierende Infrastruktur erst geschaffen wer-den; außerdem stellt sich die Sicherheitsfrage dringender als da-mals. Andererseits kann heute auf ein afghanisches akademisches Potential zurückgegriffen werden, das damals nicht vorhanden war. Diese afghanischen Wirtschaftswissenschaftler sind - zum großen Teil im Rahmen der früheren Partnerschaft - in Deutschland ausge-bildet worden. Nach der Anzahl der Promotionen von Ausländern liegen afghanische Doktoranden an der Wirtschafts- und Sozialwis-senschaftlichen Fakultät mit insgesamt 12 Promotionen an dritter Stelle. Außerdem gibt es junge afghanische Akademiker, die ihre Ausbildung in Pakistan oder Indien erfahren haben und kurzfristig für Lehraufgaben in Kabul einsetzbar wären. Dadurch wird das Sprachproblem entscheidend gemindert; denn die deutschen Lehren-den mußten in den sechziger und siebziger Jahren in Kabul während ihrer Lehrtätigkeit im Rahmen der damaligen Partnerschaft größ-tenteils mit Dolmetschern arbeiten. Die im Rahmen der Wiederbele-bung der Partnerschaft einzusetzenden Lehrkräfte sollten in der Lage sein, entweder in einer der afghanischen Landessprachen oder in Englisch zu unterrichten, wodurch die Internationalität des neu zu etablierenden Studiengangs in den Wirtschaftswissenschaf-ten bestärkt würde.

    Das Partnerschaftsprojekt soll durch eine Koordinationsstelle in Kabul, die von einem Kölner Wirtschaftswissenschaftler geleitet werden sollte, und einer Koordinationsstelle der Universität zu Köln (Kabul-Büro), das gegebenenfalls auch die Aufgabe einer Er-weiterung der akademischen Kooperation über die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät hinaus übernehmen kann, unter-stützt werden. Für beide Positionen sowohl in Kabul als auch in Köln stehen hochqualifizierte Kölner Wirtschaftswissenschaftler zur Verfügung. Ergänzt wird das Lehrprogramm der Studiengänge in Kabul durch Kölner Spezialisten, die im Rahmen von Kurzzeitdozen-turen (ein bis zwei Monate) Kompaktveranstaltungen als Block an-bieten, die sich in das Gerüst der kabuler Studiengänge einfügen. Zusätzlich soll Kabuler Studierenden die Möglichkeit zu einem Studium in Köln eingeräumt werden.

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    Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias

    Für Rückfragen steht Ihnen Professor Dr. Klaus Mackscheidt unter der Telefonnummer 0221/470-5577 (dienstlich), bzw. 0221/487698 (privat) und der Faxnummer 0221/470-6686 zur Verfügung.
    Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web (http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi/index.html).
    Für die Übersendung eines Belegexemplares wären wir Ihnen dank-bar.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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