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02.12.2011 15:04

„Chemikum Marburg“ hat ein dauerhaftes Domizil

Dr. Susanne Igler Pressestelle
Philipps-Universität Marburg

    Ehemaliges Chemisches Institut der Universität beherbergt jetzt Mitmachlabor / Staatsministerin Kühne-Hörmann eröffnet für 3,9 Millionen Euro umgebautes Haus

    "Das ist ein zukunftsweisendes Signal zum Ausklang des Internationalen Jahrs der Chemie.“ Mit diesen Worten hat Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann die offizielle Eröffnung des neuen Domizils des Mitmachlabors „Chemikum Marburg“ gewürdigt. Der Umzug vom bisherigen, provisorischen Sitz auf den Lahnbergen war möglich geworden, weil das Land, die Universität und die Stadt Marburg insgesamt rund 3,9 Millionen Euro in den Umbau und die Sanierung des ehemaligen Chemischen Institut der Philipps-Universität an der Bahnhofstraße investiert haben.

    Das Land Hessen trägt mit 2,5 Millionen Euro den Großteil der Baukosten, die im Rahmen des „Konjunkturprogramms II“ gefördert wurde. Die Stadt Marburg beteiligte sich mit 500.000 Euro. Die Universität investierte 900.000 Euro.

    „Der Erfolg des Chemikums zeigt: Für eine Institution, die vermittelt, welche Faszination von den Natur- und Lebenswissenschaften ausgehen kann, gibt es keinen besseren Standort als Marburg“, sagte Ministerin Kühne-Hörmann: „Schließlich stand hier im Jahr 1609 nicht nur die Wiege der akademischen Fächer Pharmazie und Chemie. Die Universität hat auch eine bedeutende pharmazeutische Industrie hervorgebracht.“

    Den hohen Stellenwert des Chemikums für die Universität hob auch deren Präsidentin Prof. Dr. Katharina Krause hervor: „Wer auch morgen noch öffentliche Unterstützung für Spitzenforschung erhalten möchte, muss heute schon den Nachwuchs behutsam zu den Wissenschaften hinführen.“ Nichts präge sich jungen Leuten besser ein, als das, was sie selber ausprobieren können – daher finde das Mitmachlabor so großen Zuspruch.

    Der Marburger Oberbürgermeister Egon Vaupel verwies auf die positiven Auswirkungen des Mitmachlabors für die Stadt: „Von besonderer Bedeutung wird das Chemikum insbesondere für Kinder und Jugendliche sein, denn ‚Chemie zum Anfassen’ lässt verstehen und wird hoffentlich dafür sorgen, dass die dadurch geweckten Interessen den Pharmastandort Marburg weiterhin sichern. Zusammen mit einer Reihe von anderen Projekten wird das Chemikum darüber hinaus die Aufwertung der Nordstadt fortsetzen."
    War das 2005 ins Leben gerufene Chemikum bisher nur eine temporäre Einrichtung, so hat es jetzt in der Bahnhofstraße 7/7a erstmals einen festen, durchaus geschichtsträchtigen Standort: Das mittlerweile denkmalgeschützte Gebäude war bereits 1881 als Chemisches Institut der Universität eröffnet worden. Im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört, wurde es wieder aufgebaut und 1954 neu eröffnet. Nach dem Umzug der Chemie auf die Lahnberge in den 1970er Jahren wurden die Flächen bis 2010 vom Klinikum und dem Fachbereich Medizin genutzt. Unmittelbar nach deren Auszug begannen Umbau und Sanierung des Gebäudes.

    Die Besucher können künftig in drei Laboratorien experimentieren: So gibt es einen Raum, der speziell für Kinder von vier bis zehn Jahren gedacht ist und unter anderem über absenkbare Tische verfügt; für Besucher ab zehn Jahren bietet das Chemikum einen Versuchsraum mit anspruchsvollen Experimenten für alle Sinne.

    Ein weiteres Laboratorium hält Versuche speziell für blinde und sehbehinderte Besucher bereit. Es kann aber auch abgedunkelt werden und soll so auch sehenden Besuchern einen Eindruck vermitteln, wie sich chemisch-naturwissenschaftliche Effekte akustisch oder haptisch wahrnehmen lassen. Außerdem steht ein so genannter trockener Bereich zur Verfügung – also ein Raum, den man ohne Kittel und Schutzbrille betreten darf –, in dem Experimente aus der Physik oder der Sinnesbiologie durchgeführt werden.

    Stefanie Dehnen, Dekanin des Fachbereichs Chemie und Vorsitzende des Fördervereins, sagte: „Die Räume sehen äußerst professionell aus und wecken große Vorfreude auf den Betrieb. Wir sind alle froh, dass die vielen Jahre des Planens und Hoffens nun vorbei sind und wir uns der eigentlichen Herausforderung – dem einzigartigen, kontinuierlichen Betrieb eines chemisch-naturwissenschaftlichen Experimentallabors für die Öffentlichkeit – endlich stellen dürfen.“

    Wenn das Mitmachlabor in der zweiten Januarwoche 2012 offiziell seinen Betrieb aufnimmt, wird es zunächst nur an ein bis zwei Tagen in der Woche geöffnet sein. Für die vorlesungsfreie Zeit ab Mitte Februar sollen die Öffnungszeiten erweitert werden. Für Gruppen ist eine vorherige Anmeldung empfohlen.

    Mit der Einrichtung des Chemikums wurde gleichzeitig das Schieferdach des Gebäudes denkmalgerecht und energetisch saniert sowie der Brandschutz des Hauses verbessert. Die Anlagentechnik des historischen Gebäudes wurde umfassend erneuert und nicht zuletzt sind die Räume des Chemikums barrierefrei gestaltet.


    Weitere Informationen:

    Ansprechpartner: Dr. Eckhard Diehl, Philipps-Universität Marburg, Dez. IV Gebäudemanagement und Technik
    Tel: 06421 28-26040; E-Mail: eckhard.diehl@verwaltung.uni-marburg.de

    Prof. Dr. Stefanie Dehnen, Dekanin des Fachbereichs Chemie und Leiterin des Chemikum Marburg
    Tel.: 06421 28-25751; E-Mail: dehnen@chemie.uni-marburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.chemikum-marburg.de


    Bilder

    Oberbürgermeister Egon Vaupel und Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann mit Schülerinnen und Schülern der Martin-Luther-Schule bei der Eröffnungsfeier des Chemikum Marburg
    Oberbürgermeister Egon Vaupel und Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann mit Schülerinnen und Sch ...
    Markus Farnung / Philipps-Universität Marburg
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    Dr. Michael Schween, Mitinitiator des Chemikums, erläutert Schülern der Martin-Luther-Schule ein Experiment. Rechts im Bild: Oberbürgermeister Egon Vaupel und Jürgen Hertlein, ehrenamtliches Magistratsmitglied und Mitglied des Fördervereins Chemikum (v. r.).
    Dr. Michael Schween, Mitinitiator des Chemikums, erläutert Schülern der Martin-Luther-Schule ein Exp ...
    Markus Farnung / Philipps-Universität Marburg
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    Anhang
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, jedermann
    Chemie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Schule und Wissenschaft
    Deutsch


     

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