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04.04.2012 15:26

„Was Recht ist, muss Recht bleiben“

Bernd Frye Marketing und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Öffentliche Reihe des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität startet am 11. April 2012

    FRANKFURT. „Was Recht ist, muss Recht bleiben“, sagt das Sprichwort. Denn fast jede normative Ordnung reklamiert für sich, sowohl gut begründet als auch überall und immer gültig zu sein. Jede ethnologisch oder historisch inspirierte Betrachtung der Welt geht dagegen von der Prämisse aus, dass ‚Kulturen‘ und ‚Epochen‘ jeweils eigene normative Ordnungen entwickeln, die sich schneller oder langsamer wandeln. Dieses Spannungsverhältnis steht im Mittelpunkt der Ringvorlesung „Normativität und Geschichtlichkeit: Frankfurter Perspektiven II“ des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität. Die Reihe umfasst im Sommersemester zwölf Termine auf dem Campus Westend und beginnt am 11. April. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich willkommen.

    Die aktuelle Ringvorlesung setzt die Veranstaltungsreihe zu Frankfurter Perspektiven auf Normativität fort, die im vergangenen Wintersemester mit einem philosophisch-politikwissenschaftlichen Blick auf Normativität begonnen hat. Thematisch reichen die Frankfurter historischen und ethnologischen Perspektiven vom alten Ägypten bis zur Gegenwart; geographisch umfassen sie den Blick auf Europa ebenso wie den auf Beziehungen zwischen Europa und einer als ‚außereuropäisch’ gedachten Welt oder auf postkoloniale Konstellationen. Die wissenschaftliche Leitung der Ringvorlesung, in der Angehörige des Exzellenzclusters fokussierte Einblicke in ihre Forschungsarbeit geben, hat der Historiker Prof. Andreas Fahrmeir.

    Jede Beschreibung des Wandels normativer Ordnungen basiert auf einer Mischung aus einerseits Beobachtungen, die auf unterschiedlich dichten Überlieferungen gegründet sind, und andererseits Konstruktionen und Annahmen darüber, was die jeweilige Ordnung im Kern ausmacht. Die Ringvorlesung behandelt diese Problematik an zwei Arten von Beispielen: erstens Momenten des Wandels normativer Ordnungen und zweitens Konstellationen, in denen normative Ordnungen direkt miteinander in Kontakt treten und gegebenenfalls in Konflikt geraten. Neben der empirischen Beschreibung reflektiert die Reihe das Problem einer ethnologischen oder historischen Beschreibung normativer Ordnungen selbst. Sie setzt somit mit anderem Akzent die Vorstellung der Ergebnisse der ersten Förderphase des Clusters fort, die im vergangenen Semester mit dem eher philosophisch-politikwissenschaftlichen Blick auf Normativität begonnen wurde.

    Alle Vorträge finden mittwochs auf dem Campus Westend statt – und dort jeweils von 16 bis 18 Uhr im Casino (Raum 1.811). Ausnahme(!): der Vortrag von Prof. Luise Schorn-Schütte am 30. Mai von 18 bis 20 Uhr im Hörsaalzentrum, HZ 15.

    Die Termine im Überblick:

    11. April: Normwandel und Medien im subsaharischen Afrika (Prof. Mamadou Diawara/Dr. Ute Röschenthaler)

    18. April: Mathematik vs. König. Herausbildung einer normativen Ordnung der Lebenswelt der altägyptischen Experten (Prof. Annette Warner)

    2. Mai: Das christliche Kaisertum. Ein europäisches Paradox (Prof. Hartmut Leppin)

    16. Mai: Wirtschaftstheorie, Normsetzung und Herrschaft: Freihandel, „Rule of Law“ und das Recht des Kanonenboots (Prof. Andreas Fahrmeir/Dr. Verena Steller)

    23. Mai: Plädoyer für eine Ikonologie der Geschichtswissenschaft (Prof. Bernhard Jussen)

    30. Mai: Was ist Wandel „normativer Ordnungen“ im Europa des 16./17. Jahrhunderts? (Prof. Luise Schorn-Schütte; 18-20 Uhr, HZ 15)

    6. Juni: Die Herausbildung moderner Geschlechterordnungen in der islamischen Welt (Prof. Susanne Schröter)

    13. Juni: Die Moral der Gleichheit: Jean d'Alembert zwischen moderater und radikaler Aufklärung (Prof. Moritz Epple)

    20. Juni: Kosmopolitische Dynamik im Völkerrecht? (Prof. Matthias Lutz-Bachmann)

    27. Juni: Teilen und Herrschen. Afrika und die französische Kolonialadministration des Ancien Régime (Dr. Benjamin Steiner)

    4. Juli: Indigenität als normative politische Kategorie (Prof. Karl-Heinz Kohl)

    11. Juli: Schutzherrschaft revisited - Kolonialismus aus afrikanischer Perspektive (Dr. Stefanie Michels)

    Kontakt: Peter Siller, Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Tel: (069) 798-25290, peter.siller@normativeorders.net


    Weitere Informationen:

    http://www.normativeorders.net/ringvorlesung - Programm und nähere Informationen


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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