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30.04.2002 18:46

Funktion von Religion

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Der münstersche Theologe Prof. Dr. Rainer Albertz hat den Forschungspreis der Westfälischen Wilhelms-Universität für das Jahr 2001 erhalten. Überreicht wurde der im vergangenen Jahr zum ersten Mal ausgeschriebene und mit 40.000 Euro dotierte Preis am 30. April im Schloss zu Münster vom Rektor der Universität, Prof. Dr. Jürgen Schmidt.

    Rainer Albertz, geboren 1943 in Röstfelde/Oberschlesien, ist Direktor des Alttestamentlichen Seminars der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität und Sprecher des Sonderforschungsbereichs "Funktionen von Religion in antiken Gesellschaften des Vorderen Orients" in Münster. Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Berlin und Heidelberg, der Promotion 1972 und der Habilitation 1977 war er Professor in Heidelberg und Siegen, bevor er 1995 dem Ruf nach Münster folgte.

    Er gilt auf Grund seiner zahlreichen fachwissenschaftlichen Publikationen als international renommierter Bibelwissenschaftler und Fachmann für Religionsgeschichte. Sein 1992 veröffentlichtes Werk "Religionsgeschichte Israels in alttestamentlicher Zeit", das auch in englischer und spanischer Übersetzung vorliegt, ist in den Augen der Fachwelt der erste umfassende Versuch einer Wiederbelebung der religionsgeschichtlichen Forschung im Kontext der alttestamentlichen Wissenschaft. Das Werk geht eigenständige, neue und eigenwillige Wege, indem es Religionsgeschichte, Literaturgeschichte und Sozialgeschichte so kombiniert, dass es die Geschichte der Religion Israels als einen fortlaufenden religiösen Diskurs unterschiedlicher Gruppen, Bewegungen und Strömungen in unterschiedlichen Zeiten, an unterschiedlichen Orten und mit unterschiedlichen Interessen nachzeichnet.

    Im vergangenen Jahr hat Prof. Albertz ein weiteres umfangreiches religionsgeschichtliches Werk vorgelegt, das sich einer entscheidenden Epoche der Religions- und Literaturgeschichte Israels widmet, dem sechsten Jahrhundert v.Chr.. In dem Buch "Die Exilszeit" geht er in methodischer Hinsicht noch einen Schritt weiter als in der "Religionsgeschichte Israels", indem er nun auch Aspekte der Mentalitätsgeschichte einbezieht.

    Besondere Verdienste hat sich Prof. Albertz an der Universität Münster um die Etablierung und Leitung des Sonderforschungsbereichs "Funktionen von Religion in den antiken Gesellschaften des Vorderen Orients" erworben. Es ist ihm gelungen, das in Münster vorhandene Forschungspotenzial der Bereiche Altorientalistik, Ägyptologie, Altertumskunde, Alte Geschichte, Klassische Philologien, Indogermanistik, Bibelwissenschaft, Judaistik, Kirchengeschichte und Byzantinistik so zusammen zu führen, dass eine in den Geisteswissenschaften in dieser Breite und Intensität einmalige fachübergreifende Forschungskooperation entstanden ist.

    Mit dem Forschungspreis zeichnet die Universität Münster in jedem Jahr eine ihrer Wissenschaftlerinnen oder einen ihrer Wissenschaftler für herausragende Leistungen in der Forschung aus. Das Rektorat will so Anreize schaffen und den internen Wettbewerb innerhalb der Universität verstärken. Die Preissumme von 40.000 Euro soll der Finanzierung weiterer Forschungsarbeiten des Preisträgers dienen. Gemeinsam mit dem Forschungspreis sind im vergangenen Jahr weitere Universitätspreise für besondere Leistungen in der Lehre, für den wissenschaftlichen Nachwuchs, für die besten Dissertationen und für Verdienste in der Frauenförderung eingerichtet worden, die bereits im Januar verliehen worden sind.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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