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Wissenschaft
Eine Tagung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) will den Blick schärfen für die Situation von Muslimen als Minderheit: Das Erlanger Zentrum für Islam und Recht in Europa (EZIRE) veranstaltet am 20. und 21. Juli 2012 in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geographie und dem Institut für Politische Wissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie mit Unterstützung der Alfred-Vinzl-Stiftung und der Universität die zweite Tagung zum Thema „Muslimische Diaspora-Gemeinschaften außerhalb Europas“. Informationen zur Tagung gibt es im Internet unter http://www.ezire.uni-erlangen.de/muslimische-diaspora.shtml
„Diaspora“ ist ein schillernder Begriff, der als Konzept in Wissenschaft, Politik und Praxis auf vielfältige Weisen genutzt wird, um gesellschaftliche Minderheiten – zumeist mit Migrationshintergrund – in den Blick zu nehmen. Auch im Zusammenhang mit muslimischen Minderheiten wird er in zunehmendem Maße gebraucht. Dabei werden Gemeinschaften, die unter „Muslim diaspora” oder auch „Islamic diaspora“ gefasst werden, vornehmlich in europäischen oder US-amerikanischen bzw. „westlichen“ Kontexten untersucht. Gleichzeitig lassen sich jedoch auch kritische Stimmen ausmachen, die insbesondere die Aussagekraft des Konzeptes im Zusammenhang mit der islamischen Religion als verbindendes Element infrage stellen und vor einer Überdehnung warnen.
Vor diesem Hintergrund soll die Tagung den Begriff „Diaspora“ als theoretische Denkfigur zur Analyse muslimischer Identitätskonstruktionen aus einer interdisziplinären Perspektive heraus beleuchten und am Beispiel empirischer Arbeiten die konzeptionellen Stärken, Grenzen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten systematisch ausarbeiten. Um dabei die Vielschichtigkeit von Kontexten muslimischer Minderheiten zu berücksichtigen und Forschungslücken zu schließen, wird der Fokus vor allem auch auf globale und lokale Zusammenhänge außerhalb Westeuropas und der Vereinigten Staaten gelegt.
Ein öffentlicher Abendvortrag des Ethnologen Prof. Dr. Martin Sökefeld, Ethnologe an der LMU in München, wird die These erläutern, dass Migration lediglich eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für das Entstehen einer Diaspora ist. Für ihn muss eine soziale Mobilisierung hinzutreten.
Tagung
„Muslimische Diaspora-Gemeinschaften II“
Freitag, 20. Juli, 12.30 Uhr bis Samstag, 21. Juli 2012, 13.30 Uhr, Raum 01.058, Institut für Geographie, Kochstraße 4/4, Erlangen
Abendvortrag
„Zwischen räumlicher Mobilität und sozialer Mobilisierung - kritische Anmerkungen zum Diasporakonzept“, Prof. Dr. Martin Sökefeld (Lehrstuhl für Ethnologie, Ludwig-Maximilians-Universität München)
Freitag, 20. Juli 2012, 18.15 Uhr, Institut für Geographie, Raum 01.058, Kochstraße 4/4, Erlangen
Medienvertreter können sich bis zum 16. Juli 2012 anmelden bei: Shadia Husseini de Araújo, Tel.: 09131/85-23303, shusseini@geographie.uni-erlangen.de oder Jörn Thielmann Tel.: 09131-85-22239; Email: joern.thielmann@jura.uni-erlangen.de. Es entstehen keine Kosten.
Weitere Informationen für die Medien:
Dr. Jörn Thielmann
Tel.: 09131/85-22239
joern.thielmann@jura.uni-erlangen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik, Religion
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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