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17.07.2002 11:53

16 Stipendiaten aus sechs Ländern

Jutta Reising Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    "Indien ist kein Land, wohin man zum Urlaub machen fährt, sondern um etwas über das Leben zu lernen." Diesen Gedanken gab Dr. Radha D. Banhatti, zurzeit indische Gastwissenschaftlerin am Institut für Physikalische Chemie der Universität Münster, einer vierköpfigen Delegation der internationalen "NRW Graduate School of Chemistry" mit auf den Weg nach Bangalore. Die Gruppe aus Münster hatte allerdings weniger im Sinn, etwas über das Leben in Indien und die dort extrem großen sozialen Unterschiede innerhalb der Bevölkerung zu lernen. Vielmehr diente die nur etwa fünftägige Reise dazu, Interviews mit insgesamt 22 Bewerbern für den internationalen Promotionsstudiengang an der Universität Münster durchzuführen, der vom Land NRW jährlich mit bis zu einer Million Euro gefördert wird. Die Kandidaten waren eigens zu diesem Zweck aus verschiedenen Teilen Indiens und sogar aus China und Thailand nach Bangalore eingeladen worden.

    Wesentliches Ziel der seit Oktober 2001 bestehenden Graduate School ist die Schaffung eines "centers of excellence", in dem Absolventen aus dem In- und Ausland in einem internationalen Umfeld in einem englischsprachigen Ausbildungsprogramm für zukünftige Führungsaufgaben in Hochschule und Wirtschaft vorbereitet werden. Die Kandidaten für den Bewerberworkshop wurden zunächst aus einem viel größeren Bewerberpool von insgesamt 171 Bewerbungseingängen anhand der schriftlichen Bewerbungsunterlagen ausgewählt. Zur Delegation, die sich anschließend auf den Weg nach Bangalore machte, gehörten Prof. Dr. Hans-Joachim Galla vom Institut für Biochemie, Prof. Dr. Hans-Dieter Wiemhöfer vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie, Dr. Siegfried Waldvogel vom Organisch-Chemisches Institut und Privatdozent Dr. Hubert Koller vom Institut für Physikalische Chemie als Koordinator der Graduate School und Organisator der Reise.

    In Bangalore fanden dann neben Kurzvorträgen der Kandidaten intensive Einzelgespräche und zum Abschluss eines jeden Tages eine Gruppendiskussion statt. Durch diese unterschiedlichen Module erhielten die Gutachter der Graduate School ein sehr umfassendes Bild über jeden einzelnen Kandidaten. Die Delegation aus Münster war sich in der Abschlussbesprechung einig, dass sich der nicht unbeträchtliche Aufwand zur Vorbereitung der Reise gelohnt hat. Nicht in allen Fällen wurde die Beurteilung aufgrund der schriftlichen Bewerbung in den Interviews bestätigt, denn es
    gab Überraschungen sowohl in positiver als auch in negativer Richtung. Ohne persönliche Interviews hätte man wohl vermutlich einige Aufnahmeentscheidungen anders getroffen.

    Für Bewerber aus Deutschland sowie verschiedenen europäischen und weiteren außereuropäischen Ländern fand einige Tage später ein analoger Workshop, ebenfalls mit Kurzvorträgen, persönlichen Interviews und einer Gruppendiskussion im Humboldt-Haus der Universität in Münster statt. Einige Kandidaten konnten sich nicht persönlich vorstellen, da die Visaprozeduren oder Anreisekosten mit zu großem Aufwand verbunden gewesen wären. Mit diesen Bewerbern wurden Interviews in Form einer Videoschaltung über das Internet oder für eine russische Bewerberin durch eine ISDN-Videotelefonverbindung nach Novosibirsk durchgeführt. Die Graduate School konnte hierbei auf eine große Unterstützung durch die Betriebstechnik in Zusammenarbeit mit dem Rechenzentrum der Universität zurückgreifen.

    Basierend auf den persönlichen Interviews hat die Auswahlkomitee der "NRW Graduate School of Chemistry" nun 16 Studierenden aus sechs Ländern - Indien, Deutschland, Thailand, Polen, Iran, Russland - das maximal dreijährige, mit 1278 Euro pro Monat dotierte Stipendium angeboten. Dieser neue Jahrgang soll im Oktober 2002 das Studienprogramm aufnehmen. Das Auswahlkomitee der Graduate School freut sich über die exzellente Qualität der neuen Stipendiaten, und man glaubt, mit diesem kompetitiven Auswahlverfahren auf dem richtigen Weg zu sein. Ein Bewerber aus Indien hatte die Graduate School in Münster sogar einem Angebot der renommierten Yale University in den Vereinigten Staaten vorgezogen, was für die inzwischen erreichte Attraktivität der Graduate School an der Westfälischen Wilhelms-Universität spricht.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-muenster.de/GSC-MS


    Bilder

    Die Delegation aus Münster zusammen mit der ersten Interviewgruppe aus drei Nationen
    Die Delegation aus Münster zusammen mit der ersten Interviewgruppe aus drei Nationen

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie
    regional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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