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Wissenschaft
Akademienunion beschließt umfassende Strukturreformen
Das Präsidium der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften hat auf seiner Sitzung am 25. Juli 2002 weitreichende Änderungen in der Struktur und Verfassung (Satzung) der Union beschlossen. Bereits 2001 war eine Strukturkommission eingerichtet worden, die eine Neufassung der Satzung der Union, die Frage einer Nationalakademie sowie mögliche neue Aufgabenfelder intensiv diskutiert hat. Ihre Vorschläge hat das Präsidium abschließend beraten und beschlossen, die Akademien und ihre Union zu stärken sowie die Zusammenarbeit unter dem Dach der Union zu intensivieren. Die Akademien werden sich fortan im Rahmen der Union noch intensiver und auf breiterer Basis mit wichtigen Zukunftsfragen mit dem Ziel einer Gesellschaftsberatung befassen. Dies wurde als neue Aufgabe in die Satzung der Union aufgenommen. Dabei denken die Akademien vor allem daran, wichtige Themen und Problemfelder, die unsere Gesellschaft in Gegenwart und Zukunft betreffen, in interakademischen Arbeitskreisen und Symposien zu bearbeiten. In Publikationen, ggf. Denkschriften, sollen die politisch Handelnden und die Öffentlichkeit über die Ergebnisse dieser Arbeit informiert werden. Die in der Union zusammengeschlossenen deutschen Akademien streben eine enge Kooperation mit der Deutschen Akademie der Naturforscher - Leopoldina (Halle) und darüber hinaus mit den anderen deutschen Wissenschaftsorganisationen an. Die geplante Organisationsform eines "open club" bietet aus der Sicht der Union in der Zusammenarbeit die größtmögliche Flexibilität und Offenheit, um auf effektive und sachangemessene Weise alle in der deutschen Wissenschaft vorhandenen Kompetenzen zu bündeln.
Im Zuge dieser Reformdiskussion wurde das Präsidium der Union in seiner Funktion gestärkt. Die seit langem diskutierte Frage einer Nationalakademie wurde ausführlich erörtert. Die Vertreter der sieben in der Union zusammengeschlossenen Akademien haben sich einstimmig gegen die Schaffung einer neuen Institution (Nationalakademie) ausgesprochen, weil dadurch kein Mehrgewinn für die deutsche Wissenschaftslandschaft zu erwarten sei.
Für eine zügige Umsetzung der Planungen wurde bereits am 25. Juli eine interakademische Arbeitsgruppe gegründet. Sie soll in einem ersten Schritt wichtige Themen, die zu bearbeiten sind, eruieren. Der Arbeitsgruppe sollen jeweils zwei Wissenschaftler der sieben Akademien und, so der Vorschlag der Union, zwei Vertreter der Leopoldina angehören.
Im Zuge der Verfassungsreform haben die Akademien weiterhin beschlossen, dass die Union künftig von einem Präsidenten und einem Vizepräsidenten geleitet wird. Der Senat wird aufgelöst. Neu verankert in der Satzung wird eine "Wissenschaftliche Kommission". Sie soll das Präsidium in allen Fragen des gemeinsamen Forschungsprogramms (Akademienprogramm) fachkundig unterstützen.
Die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften ist der Zusammenschluss der sieben deutschen Wissenschaftsakademien in Berlin-Brandenburg, Göttingen, München, Leipzig, Heidelberg, Mainz und Düsseldorf.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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