idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Prof. Dr. Heinz Bauer, von 1965 bis 1996 Lehrstuhlinhaber am Mathematischen Institut der Universität Erlangen-Nürnberg, ist am 15. August 2002 im Alter von 74 Jahren verstorben.
Heinz Bauer, geboren am 31. Januar 1928 in Nürnberg, studierte Mathematik und Physik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Université de Nancy. 1953 wurde er in Erlangen promoviert und war anschließend als Assistent an der FAU beschäftigt, wo1956 auch die Habilitation erfolgte. In den Jahren 1956 und 1957 war er Attaché de Recherches am Centre National de la Recherche Scientifique in Paris. 1960/61 übernahm er Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten München und Hamburg. 1961 wurde er in Hamburg auf den Lehrstuhl für Versicherungsmathematik und Mathematische Statistik berufen. Vier Jahre später wechselte er zurück an das Mathematische Institut in Erlangen, dessen Vorstand er bis zu seiner Emeritierung angehörte.
Mehrere Begriffe, die Professor Bauer geprägt hat, sind in der Fachwelt mit seinem Namen verbunden. Mathematiker kennen beispielsweise die "Bauerschen harmonischen Räume" oder das "Bauersche Maximumprinzip der konvexen Analysis". Seine Spezialdisziplinen waren Potentialtheorie, Maß- und Integrationstheorie, Wahrscheinlichkeitstheorie und Funktionsanalysis, doch am besten charakterisiert ihn die Tendenz, der fortschreitenden Spezialisierung in der Mathematik eine umfassende Betrachtungsweise entgegenzusetzen. In seinen zahlreichen Werken fällt auf, dass häufig wechselseitige Zusammenhänge mathematischer Denkbereiche erkannt und nutzbar gemacht werden.
Zweifacher Ehrendoktor
Prof. Heinz Bauer war Mitglied der Bayerischen, der Finnischen, der Österreichischen und der Königlich-Dänischen Akademie der Wissenschaften sowie der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, deren Obmann für Mathematik er 1991 wurde. Er war Träger des Bayerischen Verdienstordens und des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst. Die Karls-Universität Prag verlieh ihm 1987 die Medaille und 1992 die Ehrendoktorwürde. Die Universität Dresden, zu der er bereits lange vor der politischen Wende enge Kontakte unterhielt, ernannte ihn 1994 ebenfalls zum Ehrendoktor.
Neben seinen herausragenden fachlichen Qualitäten war Prof. Bauer bekannt für seine außergewöhnlich umfassende Allgemeinbildung, für Sachkenntnisse in Literatur und Geschichte, seine Liebe zur Musik und seine Hochschätzung kultureller Werte.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Personalia
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).