idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und die Peking University (PKU) haben sich auf die Einrichtung eines gemeinsamen Graduiertenkollegs für Medizintechnik verständigt. Bei einem Besuch in Peking setzten Prof. Joachim Hornegger, Vizepräsident für Forschung der FAU, und Prof. Yansong Li, Vizepräsident der PKU, ihre Unterschrift unter ein Memorandum of Understanding zwischen FAU und PKU. Damit bleibt die FAU in Sachen Medizintechnik weiter auf Erfolgskurs und gewinnt einen renommierten Partner.
Im Rahmen der Kooperation wollen die FAU und die Peking University einen engen wissenschaftlichen Austausch pflegen und in einem acht Semester dauernden Programm junge Ingenieure dazu befähigen, in internationalem Kontext und in enger Anbindung an die Industrie zu forschen. Teil des Programms ist neben einem vorbereitenden Semester zum interkulturellen Verständnis und fachlicher Anpassung beispielsweise ein Austausch, in dem zum Start jeweils bis zu fünf, in den Folgejahren jeweils zwei bis drei Doktoranden aus jeder Universität an die Partneruniversität wechseln. Zusätzlich stehen jährliche Summer Schools auf dem Programm. Die Kandidaten sollen im Rahmen des Programms einen Doppelabschluss beider Universitäten erwerben.
Auch ein Forschungsaufenthalt beim Industriepartner Siemens ist Gegenstand der Kooperation. Ein großer Teil der Forschungsarbeit kann dabei entweder an den Universitäten oder in den Laboren von Siemens absolviert werden. Dafür unterzeichneten die beiden Vizepräsidenten von FAU und PKU gemeinsam mit Prof. Qiushi Ren (Sprecher des Departments Biomedical Engineering der PKU), Dr. Kurt Höller (Geschäftsführer des Zentralinstituts für Medizintechnik der FAU) und Dr. Klaus Klingenbeck (Vizepräsident für Innovation bei Siemens AX) in Peking zudem eine Kooperationsvereinbarung zwischen Siemens und den beiden Universitäten.
Die Peking University, die als führende chinesische Universität gilt und im Times Ranking 2012-2013 als eine der besten 50 Universitäten weltweit gelistet wird, unterhält auch enge Verbindungen zu den Elite-Universitäten Stanford und Harvard. Damit unterstreicht die neue Kooperation auch die Exzellenz und internationale Reputation der Erlanger Medizintechnik, die sich dank der sehr guten Forschungsbedingungen in der Europäischen Metropolregion Nürnberg ideal entwickeln kann: „Das enge Netzwerk aus Industriepartnern, universitärer und außeruniversitärer Forschung ermöglicht auf einem relativ kleinen regionalen Raum eine enorme Wissensdichte, die den Nährboden schafft für Erfindungen von internationalem Rang“, sagt Prof. Joachim Hornegger.
Voraussetzungen, die auch Prof. Qiushi Ren bei seinem jüngsten Besuch in Erlangen beeindruckten. Neben Gesprächen mit verschiedenen Lehrstuhlinhabern an der FAU und Besichtigungen im Medical Valley Center, im Imaging Science Institute des Universitätsklinikums Erlangen und bei Siemens Healthcare war Ren auch Gast bei Erlangens Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis und beim offiziellen Empfang im Schloss durch FAU-Vizepräsident Hornegger. Teil der Gespräche zwischen den beiden Uni-Vertretern waren neben dem Graduiertenprogramm die Vorbereitungen zu einem gemeinsamen wissenschaftlichen Workshop und die Beantragung eines internationalen Forschungsverbunds zur medizinischen Bildgebung. Vor seiner Abreise begeisterte Prof. Ren ein volles Auditorium mit einem Vortrag zum Thema „Multi-Modality Molecular Imaging for Nanomedicine and Cancer Research“.
Schon jetzt ist die FAU ein wichtiger Inkubator, wenn es um führende Medizintechnik geht: Mehr als 60 Professoren forschen an vier Fakultäten mit ihren Teams in diesem oder unmittelbar angrenzenden Bereichen. Der Studiengang Medizintechnik wurde an der FAU im Wintersemester 2009/2010 eingerichtet, bereits nach dem ersten Jahr konnten 300 Studienanfänger verzeichnet werden. Inzwischen werden über ein aufwändiges Eignungsfeststellungsverfahren nur noch die besten Bewerber rekrutiert, aktuell sind rund 600 Studierende für ein Bachelor- oder Masterstudium der Medizintechnik immatrikuliert. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf Bildgebungsverfahren und Gerätetechnologie. Mit über 50 Prozent weiblichen Studierenden kann der Studiengang die höchste Frauenquote unter allen technologieorientierten Studiengängen an der FAU für sich verbuchen.
Die Kooperation zwischen FAU und PKU gewinnt nicht zuletzt im Kontext intensiver Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Europäischen Metropolregion Nürnberg und chinesischen Partnern an Bedeutung. Jüngst etwa hatten das „China Center for International Economic Exchanges“ (CCIEE) und das Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg ein Memorandum of Understanding für ein Projekt unterzeichnet, das zum Ziel hat, in China Technologieparks zu realisieren, die sowohl direkt an Krankenhäuser nach deutschem Vorbild als auch an medizinische und medizintechnische Forschungseinrichtungen angebunden sind.
Dr. Kurt Höller, ZiMT
Tel.: 09131/85-26868
hoeller@zimt.uni-erlangen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Elektrotechnik, Informationstechnik, Medizin, Werkstoffwissenschaften
überregional
Kooperationen, Studium und Lehre
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).