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Wissenschaft
Dass der häufigste Typus von weißen Blutzellen, die Gruppe der Granulozyten, vor allem in der Abwehr von Infektionen durch Bakterien eine wichtige Funktion übernimmt, ist gut belegt. Aus jüngerer Zeit datiert die Erkenntnis, dass sie außerdem fähig sind, Tumorzellen zu zerstören, wenn diese mit ausgewählten Antikörpern beladen sind. Untersuchungen in Arbeitsgruppen an der Medizinischen Klinik III der Universität Erlangen-Nürnberg (Direktor: Prof. Dr. Joachim R. Kalden) und der Universität Utrecht zeigen, wie Granulozyten zu Angreifern gegen Krebszellen werden, und weisen nach, dass bestimmte Arten von Antikörpern diesen Prozess mit mehr Erfolg einleiten als andere, welche derzeit in der Therapie bevorzugt werden. Die Forschungen, die potentiell für die klinische Anwendung bedeutsam sind, werden in einem dreijährigen DFG-Projekt weiter verfolgt.
Die Sicherheit, mit der Antikörper Tumorzellen identifizieren und als Zielscheiben für Attacken des Abwehrsystems kennzeichnen, lässt unangenehme Nebenwirkungen einer Therapie geringer ausfallen. Zugleich haben sie ihre Wirksamkeit speziell im Kampf gegen bösartige Lymphknotenerkrankungen erwiesen. Um die Chancen besser nutzen zu können, die Antikörper der Krebstherapie bieten, werden Abläufe, die in der Auflösung von Tumorzellen münden, intensiv untersucht. Wichtig ist dabei, dass offenbar verschiedenartige Zellpopulationen von Antikörpern zur Aktion veranlasst werden.
Zu den als Effektoren bezeichneten Leukozyten, die von Antikörpern "eingefangen" und auf Tumorzellen angesetzt werden können, zählen außer Natürlichen Killerzellen und dem System der festsitzenden und mobilen "Fresszellen" auch die neutrophilen Granulozyten und damit über 90 Prozent der Granulozyten im menschlichen Blut. Ihre zusätzlichen Fähigkeiten sind durch die deutsch-niederländische Zusammenarbeit nachgewiesen worden. Die Erlanger Gruppe wird von Dr. Thomas Valerius und Dr. Roland Repp geleitet, in Utrecht hat Prof. Dr. Jan van de Winkel die Führung. Innerhalb dieser engen Kooperation ist es Michael Dechant von der Medizinischen Klinik III vor kurzem gelungen, weitere Details zu finden.Demnach werden Granulozyten in der Zerstörung von Tumorzellen aktiver, wenn Antikörper vom Typ IgA vorhanden sind, als in Anwesenheit von IgG-Antikörpern, die klinisch überwiegend eingesetzt werden.
Weitere Informationen:
PD Dr. Thomas Valerius,Medizinische Klinik III
Tel.: 09131/85 -33434
thomas.valerius@med3.imed.uni-erlangen.de
http://www.uni-erlangen.de/docs/FAUWWW/Aktuelles/2002/Forschung_2002/636antikoer...
Natürliche IgA-Dimere und rekombinantes sekretorisches IgA sind zwei spezielle IgA-Isoformen, die es ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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