idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.05.2013 10:06

Neue Gehirnzellen wachsen lassen

Blandina Mangelkramer Kommunikation und Presse
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Wissenschaftlern der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ist es zusammen mit Forschern der Universität Mainz und der LMU München gelungen, das Wachstum bestimmter Gehirnzellen zu stimulieren. Dies könnte langfristig dazu beitragen, neue Ansätze für die Therapie neurologischer Krankheiten wie der Multiplen Sklerose zu finden. Ihre Ergebnisse haben die Forscher in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Cell Biology (1) veröffentlicht.

    Das Gehirn von Erwachsenen kann sich nur in einem sehr geringen Umfang regenerieren. Die Ausnahme sind einige Regionen, in denen die dort ansässigen Stammzellen neue Gehirnzellen bilden: zum einen Nervenzellen, die für die Informationsweitergabe zuständig sind, und zum anderen Gliazellen, die ganz unterschiedliche Aufgaben im Gehirn übernehmen. Beispielsweise bilden die so genannten Oligodendrozyten Myelinscheiden, die die Nervenzellfortsätze umhüllen. Diese Markscheiden wirken als eine Art Schutzmantel, ähnlich wie Isolierschichten eines Kabels, und helfen so dabei, die elektrischen Impulse zwischen den Nervenzellen ungestört zu übertragen. Für die zielsichere, schnelle Weitergabe von Signalen im Gehirn aber auch im Rückenmark sind intakte Myelinscheiden äußerst wichtig. Bei der Multiplen Sklerose zum Beispiel sterben die Oligodendrozyten ab, und die Folge davon sind die für die Krankheit typischen neuronalen Funktionsstörungen.

    Die Forschergruppe, an der Prof. Dr. Dieter Chichung Lie, Institut für Biochemie der FAU, beteiligt ist, hat nun ein Signal identifiziert, das im Modell die Vermehrung der Oligodendrozyten im Gehirn stimuliert. Wird dieser Übertragungsweg blockiert, bildet das Gehirn umgekehrt keine neuen Oligodendrozyten. Die Wissenschaftler wollen diese Erkenntnisse nutzen, um bei neurologischen Krankheiten wie der Multiplen Sklerose die abgestorbenen Oligodendrozyten durch neu gebildete Zellen zu ersetzen.

    1) Nature Cell Biology (2013)/doi:10.1038/ncb2736

    Weitere Informationen für die Medien:
    Prof. Dr. Dieter Chichung Lie
    Tel.: 09131/85-24622
    c.lie@biochem.uni-erlangen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Chemie, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).