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Wissenschaft
Ein Team von Forschern des Inserm [1] und des CNRS [2], unter der Leitung von Marc Poirot und Sandrine Silvente-Poirot des Zentrums für Krebsforschung in Toulouse (Inserm / CNRS / Universität Toulouse III - Paul Sabatier), hat nicht nur ein neues, vom Cholesterin abgeleitetes Molekül namens Dendrogenin A entdeckt, sondern konnte – bei Mäusen - ebenfalls nachweisen, dass es krebshemmende Eigenschaften hat.
Die gegenwärtigen Kenntnisse lassen vor allem aus zwei Gründen auf einen negativen Einfluss des Cholesterins auf Tumorerkrankungen schließen: Einerseits ist Cholesterin eine Vorstufe der Androgene und Östrogene, die beide an der Entstehung von "hormonabhängigen" Krebserkrankungen (Prostata- und Brustkrebs) beteiligt sind. Andererseits führt die Synthese von Cholesterin zur Aktivierung von Onkogenen (tumorfördernde Gene). Die vorherige Blockierung der Biosynthese von Cholesterin durch Inhibitoren (wie Statine) müsste vor der Krebsbildung schützen bzw. eine krebshemmende Wirkung auslösen, konnte jedoch bislang nicht durch klinische Studien an sehr großen Patienten-Kohorten bestätigt werden. Dies lässt auf einen komplexeren Stoffwechsel schließen, als bisher angenommen.
Aus diesem Grund untersuchte das französische Forscherteam jetzt speziell diesen Cholesterin-Stoffwechsel. Mit Hilfe von Screeningprogrammen und chemischer Synthese fanden die Forscher heraus, dass das Produkt aus der chemischen Reaktion eines Cholesterinderivats mit Histamin eine neue Klasse von Sterolen hervorbringt: Dendrogenin A (DDA). Dieses im Labor erzeugte Molekül weist bemerkenswerte Induktionseigenschaften zur Differenzierung und zum Tod von Krebszellen auf.
"Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass das DDA Zellen vor der Krebsbildung schützt", sagte Marc Poirot. Für die Forscher ist diese Entdeckung von großer Bedeutung, da sie die Existenz eines neuen Stoffwechselweges beim Menschen beweist, an der Schnittstelle zwischen Cholesterin-Stoffwechsel und Histamin, aber auch weil das DDA aufgrund seiner krebshemmenden Eigenschaften zur Behandlung verschiedene Krebsarten eingesetzt werden könnte.
[1] INSERM - französisches Institut für Gesundheitswesen und medizinische Forschung
[2] CNRS - französisches Zentrum für wissenschaftliche Forschung
Kontakt:
- Marc Poirot & Sandrine Silvente-Poirot – Unité Inserm 1037 "Centre de recherche en cancérologie de Toulouse" - Inserm / CNRS / Université Toulouse III – Paul Sabatier
Tel. : (+33) 5 61 42 46 48
Quelle: Pressemitteilung des INSERM – 15/05/2013 - http://www.inserm.fr/espace-journalistes/decouverte-d-une-molecule-issue-du-chol...
Redakteur: Louis Thiebault, louis.thiebault@diplomatie.gouv.fr – http://www.wissenschaft-frankreich.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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