idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
04.06.2013 11:06

Biochemikerin erhält Förderpreis, um Familie und Forschung besser zu vereinbaren

Melanie Löw Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Eine Promotion ist ein zeitaufwendiges Unterfangen, das einen drei bis vier Jahre in Anspruch nehmen kann. Da ist es oft nicht leicht, den Spagat zwischen Forschung und Kindererziehung zu meistern. So geht es auch Simone Anderko, die derzeit bei Biochemie-Professorin Rita Bernhardt an der Universität des Saarlandes im Rahmen ihrer Doktorarbeit forscht und sich um zwei kleine Kinder kümmert. Damit sie Familie und Beruf besser unter einen Hut bringen kann, erhält sie in diesem Jahr einen mit 20.000 Euro dotierten Förderpreis, den die Unesco-Kommission und L’Oréal zusammen mit der Christiane Nüsslein-Volhard-Stiftung jedes Jahr an exzellente junge Forscherinnen vergeben.

    „Eigentlich hatte ich nie in Betracht gezogen, zu studieren“, erzählt Simone Anderko, Wissenschaftlerin am Institut für Biochemie der Saar-Universität. Nachdem sie nach abgeschlossener Ausbildung und Berufstätigkeit zwei Jahre ihre zwei kleinen Kindern zu Hause erzogen hatte, hat die heute 33-Jährige aber beschlossen ihr Leben umzukrempeln: 2007 hat sie ihr Abitur auf dem Abendgymnasium nachgemacht und im Anschluss Human- und Molekularbiologie studiert. „Früher bin ich davon ausgegangen, dass mir eher Sprachen und Geisteswissenschaften liegen“, erinnert sich Anderko. „Dass ich aber ein Talent für Naturwissenschaften habe, war eine neue Erfahrung für mich.“ Aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen konnte Anderko ihr Studium sogar schneller beenden und die Diplomarbeit vorziehen. Seit April vergangenen Jahres sitzt sie nun an ihrer Promotion und versucht Forschung und Familienleben in Einklang zu bringen. „Mein Alltag muss gut organisiert sein“, erklärt sie. „Da darf nichts schief gehen.“

    Anderko promoviert bei Biochemie-Professorin Rita Bernhardt. Das Arbeitsumfeld an der Saar-Uni weiß die junge Frau zu schätzen: „Frau Bernhardt fordert mich, sie weiß aber auch, was es bedeutet, Kinder zu haben.“ In ihrer Forschung beschäftigt sich Anderko mit Enzymen als Biokatalysatoren, die zum Beispiel umweltfreundlicher – und damit nachhaltiger als chemische Verfahren – Medikamente produzieren können. Um diese Enzyme herzustellen, greift sie zu einem Trick: Sie schleust diese in Bakterien ein, damit die Mikroorganismen mit Hilfe dieser Enzyme bestimmte Substanzen zum gewünschten Endprodukt umbauen können. Weiterhin sollen in diesem innovativen und anspruchsvollen Projekt die Enzyme auch mit Hilfe von modernen Verfahren wie der „Evolution im Reagenzglas“ verbessert werden. Bei dieser Methode nutzen Forscher Prozesse der Evolution, um neue oder effizientere Moleküle im Labor herzustellen.
    Nach ihrer Doktorarbeit möchte die Biochemikerin, die sich auch ehrenamtlich beim Verein Arbeiterkind engagiert, gerne in der Forschung arbeiten. Zudem kann sie sich vorstellen, eine Zeitlang ins Ausland zu gehen.

    Bereits während ihrer Diplomarbeit unterhielt Anderko finanzielle Unterstützung von der Studienstiftung Saar. Der jetzige Förderpreis, den die Unesco-Kommission und L’Oréal zusammen mit der Christiane Nüsslein-Volhard-Stiftung alljährlich vergeben, ist mit 20.000 Euro dotiert. Das Geld kann Anderko zum einen verwenden, um ihre Kinder betreuen zu lassen oder um eine Haushaltskraft einzustellen, zum anderen ist es für Weiterbildungsmaßnahmen vorgesehen. Darüber hinaus erhält auch das Institut für Biochemie einen Teil des Preisgeldes, um dort die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nachhaltig weiter zu verbessern, etwa durch ein Eltern-Kind-Arbeitszimmer. Die Preisverleihung findet am 20. Juni im Rahmen der Tagung „Komm, mach MINT.“ in Berlin statt.

    Fragen beantwortet:
    Dipl.-Biologin Simone Anderko
    Institut für Biochemie
    E-Mail: s.anderko(at)mx.uni-saarland.de
    Tel.: +49 681 302 2482


    Weitere Informationen:

    http://www.fwis-programm.de


    Bilder

    Simone Anderko forscht bei Biochemie-Professorin Rita Bernhardt an der Universität des Saarlandes.
    Simone Anderko forscht bei Biochemie-Professorin Rita Bernhardt an der Universität des Saarlandes.
    Foto: L’Oréal
    None

    Simone Anderko
    Simone Anderko
    Foto: L’Oréal
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Chemie
    regional
    Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).