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23.06.1998 00:00

Praktische Mediziner-Ausbildung im Internet

Jutta Reising Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Neue Wege in der praktischen Mediziner-Ausbildung werden derzeit an der Universität Münster erprobt. Weltweit erstmalig bietet das Institut für Anatomie dieser Hochschule im laufenden Sommersemester den Kursus der mikroskopischen Anatomie, in dem Studierende im vorklinischen Teil ihrer Ausbildung Kenntnisse über die Strukturen des menschlichen Gewebes erwerben, auch als interaktiven Teleunterricht im Internet an. Vor dem heimischen Computer können Studierende zeitgleich mit ihren Kommilitonen im Kurssaal des Anatomischen Instituts ihre Mikroskopierübungen durchführen. Dabei können sie an ihrem Rechner nicht nur in Bild und Ton das dortige Geschehen verfolgen, sondern auch unmittelbar mit den Mitarbeitern vor Ort in Dialog treten.

    Der interaktive Mikroskopierkurs ist Teil eines derzeit in Kooperation mit der Siemens AG und der Deutschen Telekom AG an der Universität Münster durchgeführten Pilotoprojektes, bei dem Studierende die neue ADSL-Technologie vor ihrer Markteinführung testen. Mit dieser Technik ist es möglich, über eine normale Kupfer-Telefonleitung einen breitbandigen Internetzugang zu erhalten, bei dem die Datenübertragungsrate über 100-fach so hoch ist wie bei einem herkömmlichen Modem. Damit ist Teleunterricht mit multimedialen Inhalten realisierbar.

    Im Rahmen des auf dieser Basis durchgeführten Kurses der Anatomie werden darüber hinaus die neuen Multicasting-Technologien des Internets getestet. Ausgewählte Studierende erhalten ein Mikroskop und Präparatekasten und nehmen an der praktischen Ausbildung zu Hause am Computer teil. Auf dem heimischen Rechner werden dabei nicht nur passiv die digitalisierten Bild- und Toninhalte von Dozent, Demonstrationsmikroskop, Diaprojektor und Visualizer online übermittelt, sondern den Teilnehmern stehen überdies ausgebildete studentische Hilfskräfte am sendenden Rechner im Mikroskopiersaal zur Seite. Mit ihnen können fachliche und technische Fragen mit entsprechender Kommunikationssoftware interaktiv geklärt werden. Über die Internetübertragung von Vorlesungen und (Lehr-)Videos hinaus ist hier ein direktes Feedback möglich.

    Ziel des Pilotprojektes ist eine Einschätzung der Leistungsfähigkeit der innovativen Techniken ADSL und Multicasting. Es werden praktische Erfahrungen gesammelt, mit denen in der bislang eher theoretisch geführten Diskussion um die Zukunft des modernen Teleteachings und die Individualisierung des Lernens ein praxisorientierter Beitrag geleistet werden kann. Die Projektleiter - Privatdozent Dr. Timm Filler und Dr. Elmar Peuker von der Arbeitsgruppe Klinische Anatomie des Anatomischen Institutes und Guido Wessendorf vom Zentrum für Informationsverarbeitung - wollen Informationen darüber gewinnen, ob durch diese neue Form des Lehrangebots eine Verbesserung der medizinischen Ausbildung zu erreichen ist.

    Das Projekt steht somit in engem Zusammenhang mit dem ebenfalls auf Basis des Multicasting erprobten interdisziplinären multimedialen Online-Teleteaching (MOT) der Arbeitsgruppe Klinische Anatomie in Kooperation mit dem Zentrum für Informationsverarbeitung der Westfälischen Wilhelms-Universität. Wie die Projektleiter betonen, erlauben es derartige praktische Umsetzungen, die Nutzungsmöglichkeiten der neuen Technik für die medizinische Lehre mitzugestalten und neue diadaktische Konzepte zu entwickeln.

    Hinweis an Redaktionen:
    Für nähere Informationen zum weltweit ersten interaktiven Mikroskopierkurs im Rahmen der Medizinerausbildung steht Ihnen PD Dr. Timm Filler vom Institut für Anatomie, Tel. 0251/8355226 oder 8355254 gern zur Verfügung


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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